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Ein  Mann sieht Rot.

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Trimmel vs. Okotie vs. den Ball.

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Bjelica und Barisic dirigieren ihre Elf bzw. Zehn.

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Wien - Das 306. Wiener Derby war eine phasenweise durchaus flotte, wenn auch keine sehr hochstehende Partie, in der bis zum Schluss alles möglich gewesen wäre. So einigte man sich im ausverkauften Hanappi-Stadion auf eine Punkteteilung.

Für Rapid ist es schon vor dem Anpfiff ziemlich blöd gelaufen. Beim Aufwärmen schoss die Hexe in Steffen Hofmann ein, der Kapitän konnte nicht mittun. Die Schleife trug Christopher Trimmel. Statt Hofmann rutschte Marcel Sabitzer in die Startformation, der 18-jährige Louis Schaub spielte zentral. Austrias Trainer Nenad Bjelica gönnte freiwillig dem zuletzt formschwachen Philipp Hosiner eine Pause, Rubin Okotie durfte stürmen.

Palla muss runter

Die Hütteldorfer Boygroup begann ambitioniert, so, als wären neun nicht gewonnene Derbys wirklich genug. Die Genauigkeit der Pässe war freilich verbesserungswürdig, das galt auch für den Gegner. Es entwickelte sich eine solide Kampfpartie ohne nennenswerte Torchancen. Rapids linker Außenverteidiger Stephan Palla wurde nach einem Foul an Alexander Gorgon von Schiedsrichter Harald Lechner völlig zu recht verwarnt (5.), 21 Minuten später handelte Herr Lechner wieder richtig. Palla hatte diesmal Emir Dilaver gelegt, die fußballerische Logik ergab ein zweite gelbe, also eine rote Karte.

Trainer Zoran Barisic musste Stürmer Terrence Boyd opfern, er brachte Verteidiger Thomas Schrammel, schließlich ist die Austria schon noch Meister, da ist Übermut in der Unterzahl total fehl am Platz.

Die Hoffnung

Auch oder gerade in Hütteldorf stirbt die Hoffnung zuletzt. Rapid kam recht erfrischt aus der Kabine, ging - trotz Unterzahl - aufrechter in die Zweikämpfe, lief und passte präziser und kam so auch zu mehreren sehr guten Chancen. Die beste davon in der 59. Minute: Trimmel köpfelte an die Stange. Zuvor hatte die Austria auch Möglichkeiten durch Emir Dilaver und Marko Stankovic.

Das kräfteraubende Unterzahlspiel machte sich in der Rapid-Viertelstunde dann bemerkbar. Bemerkbar aber auch, dass die Austria noch lange nicht dort ist, wo sie im meisterlichen Vorjahr schon war. Denn die Müdigkeit der Hausherren konnten die Gäste nicht nutzen.

Die Austria verbleibt mit dem Remis im tabellarischen Mittelfeld. Rapid auf Rang zwei. Die Sache mit den sieglosen Heimderbys harrt noch einer positiven Erledigung. "Das machen wir nächstes Mal", verspricht Rapid-Coach Zoran Barisic. "Immerhin haben wir gegen die Austria gespielt, und trotz Unterzahl nicht viele Chancen zugelassen." Sein violetter Kollege Nenad Bjelica: "Der Ausschluss hat Rapid besser getan als uns, das ist oft so im Fußball." Dessen Kapitän Manuel Ortlechner: "Uns fehlt noch die Leichtigkeit des Seins." (Christian Hackl, DER STANDARD, 12.08.2013)

Fußball-Bundesliga (4. Runde): SK Rapid Wien - FK Austria Wien 0:0 Wien, Hanappi-Stadion, 16.700 (ausverkauft), SR Lechner.

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Behrendt, Palla - Boskovic (81. Pichler), Petsos - Sabitzer, Schaub (62. Grozurek), Burgstaller - Boyd (30. Schrammel)

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland - Gorgon (68. Royer), Stankovic, A. Grünwald (80. Kienast), Jun - Okotie (65. Hosiner)

Gelb-Rote Karte: Palla (26./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Burgstaller bzw. Rogulj, Ortlechner