Heinz-Christian Strache dürfte den Tag schon verflucht haben, an dem er die doppelt gewendeten Kärntner Freiheitlichen von ihrem "Irrweg" zurück in den Schoß der Mutterpartei geholt hat. Erst bescherten die Kärntner ihm und sich selbst ein historisches Wahldebakel bei der Landtagswahl. Jetzt droht in Kärnten eine weitere ungebremste Talfahrt bei der Nationalratswahl.

Zudem sind die Kärntner Blauen in unzählige Korruptionsaffären verwickelt, die auch schon bedrohlich in Richtung Bundeszentrale schwappen. So wie etwa bei der jüngsten Affäre um die FPÖ-nahe Werbeagentur Ideen. Schmiede, wo ebenfalls ein dringender Verdacht auf Untreue, mögliche Kickbackzahlungen und illegale Parteienförderung besteht - und in die auch FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl verwickelt sein könnte, was er dementiert.

Es ist ja nicht so, dass Strache nicht gewarnt worden wäre vor der Kärntner Malaise und den Herrenbauern-Brüdern Uwe und Kurt Scheuch, die ihm Jörg Haiders verrottete Erbmasse überreicht hatten im Glauben, dadurch selbst zu überleben. Doch Strache hat alle Warnungen in den Wind geschlagen und mit Christian Ragger ein Relikt aus der abgewählten FPK-Mannschaft akzeptiert, anstatt einen klaren personellen Schnitt zu verlangen.

Die Kärntner Freiheitlichen werden wohl weiter zerbröseln. Wie es scheint, dürfte auch Heinz-Christian Strache in Kärnten in die Irre gelaufen sein.  (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 10.8.2013)