Klagenfurt - Maria H. hat trotz starken Drucks die skandalösen Zustände im Asylheim auf der Kärntner Saualm öffentlich gemacht. Jetzt bekommt sie dafür die Quittung. Die ehemalige Betreiberin der Sonderanstalt für mutmaßlich kriminelle Asylwerber, Herta L., hat gegen H. Klage wegen Kreditschädigung eingebracht.

L.s Villacher Anwalt Helmut B. bezieht sich dabei auf einen Aktenvermerk aus dem Kärntner Flüchtlingsreferat vom 4. 6. 2012, wo H. über mangelndes und teilweise verschimmeltes Essen für die Asylwerber berichtet. Zudem habe H. diese Unwahrheiten auch gegenüber dem Ortspfarrer Johann Wornik und Pfarrgemeinderat Heinrich Tritthart verbreitet und so eine negative Medienberichterstattung ausgelöst, wodurch L. auch finanziell schwer geschädigt worden wäre.

Widerruf und Schadenersatz

L. fordert jetzt einen Widerruf. Eine Schadenersatzklage will sie nachreichen, sobald der tatsächliche Schaden festgestellt sei. Aufgrund der Vorwürfe wurde L.s Vertrag mit dem Kärntner Flüchtlingsreferat gekündigt und sie musste das Asylheim schließen.

Als Gegenbeweis werden zwei Asylwerber angeführt sowie ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die auf der Saualm die Asylwerber bewachte. Empört über die Klage zeigt sich das Aktionskomitee für mehr Menschlichkeit: "Hier versucht man eine Zeugin mundtot zu machen", so Angelika Hödl. Das Komitee will sich um einen Anwalt für H. bemühen. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 10.8.2013)