Schematische Darstellung des Nanoknotens im Taschentuch: ein Skyrmion (die Kegel) auf einer Atomstruktur.

Illu.: R. Wiesendanger et al.

Hamburg/Wien - Computer werden immer kleiner, auch die Datenträger müssen auf immer kleinerem Raum arbeiten. Sie stoßen dabei aber langsam an ihre physikalischen Grenzen, da durch die räumliche Nähe immer stärkere Wechselwirkungen stattfinden.

Deutschen Forschern ist ein wichtiger Schritt bei der Suche nach künftigen Datenspeichermethoden gelungen. Erstmals haben es die Hamburger Experimentalphysiker um Roland Wiesendanger geschafft, winzig kleine magnetische Wirbel oder Knoten, sogenannte Skyrmionen, als Datenträger zu nutzen. Wie die Wissenschafter in "Science" schreiben, konnten sie in ihren Experimenten diese Nanoknoten mit einer Information beschreiben und diese anschließend wieder löschen.

Mehr Speicherplatz, weniger Energiebedarf

Für ihr Experiment nutzten die Forscher einen nur zwei Atomlagen dicken Film aus Palladium und Eisen auf einen Iridium-Kristall. Mithilfe eines Rastertunnelmikroskops konnten sie die nur wenige Nanometer großen Skyrmionen beobachten. Mit einem kleinen elektrischen Strom aus einer Mikrospritze wurden die Wirbel anschließend manipuliert. Damit gelang es den Physikern, die allen Daten zugrunde liegenden Einheiten 0 und 1 zu erzeugen.

Skyrmionen als Speichereinheiten senken dabei nicht nur den Platz-, sondern auch den Energiebedarf deutlich. Wann die neue Technik tatsächlich in Computern eingesetzt wird, ist noch offen. Das Experiment habe aber die Machbarkeit der neuen Technik bewiesen, betonen die Forscher. Damit sei eine wichtige Hürde für die technische Umsetzung genommen worden. (tasch, dpa, DER STANDARD, 9.8.2013)