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China leidet unter einer noch größeren Hitzewelle als Österreich. Die Pandas im Zoo kuscheln daher schon mit Eisblöcken.

Foto: REUTERS/China Daily

Wien - Der achte August 2013 geht in die Geschichtsbücher der Meteorologie ein. Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Österreich wurde an offiziellen Wetterstationen die 40-Grad-Marke erreicht oder sogar überboten. In Bad Deutsch-Altenburg kletterte das Quecksilber laut dem Wetterdienst UBIMET um 15:30 Uhr auf einen Spitzenwert von 40,5 Grad. Somit hat der Temperaturrekord von 39,9 Grad in Dellach im Drautal nur fünf Tage gehalten.

Höchstwert von 40,6 Grad in Neusiedl mit großem Fragezeichen

Zwei Stunden zuvor meldete die Station in Neusiedl am See einen Spitzenwert von 40,6 Grad. "Aufgrund des ungewöhnlich starken Anstiegs und eines ebenso raschen Rückgangs der Temperatur um mehr als zwei Grad innerhalb weniger Minuten müssen wir diesen Wert mit einem großen Fragezeichen versehen", sagt Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

40 Grad auch im Burgenland, Bundeslandrekorde in Wien und der Steiermark

Neben dem Spitzenwert wurden auch neue Bundeslandrekorde erzielt. Dabei wurde auch in Burgenland die magische 40-Grad-Marke erreicht, Güssing meldete um kurz vor 16 Uhr einen Höchstwert von exakt 40 Grad. In der Wiener Innenstadt kletterte das Quecksilber auf 39,5 Grad, ähnlich heiß war es zuletzt in Wien an der Station Mariabrunn im Jahr 1957 mit 38,9 Grad. Auch in der Steiermark wurde an der Station Leibnitz-Wagna 39,6 Grad eine neue Höchstmarke aufgestellt.

Insgesamt verzeichneten dreizehn Stationen Höchstwerte von 39 Grad oder mehr. Während im Osten neue Temperaturrekorde erzielt wurden, blieben die Temperaturen im Westen deutlich gedämpft. So kam in Bregenz das Quecksilber nicht mehr über 22 Grad hinaus.

Morgen teils kräftige Schauer und Gewitter

Mit der brütenden Hitze ist es morgen auch im Osten Österreichs vorbei, es wird aber noch einmal unangenehm schwül mit Höchstwerten teils über der 30-Grad-Marke. Im Vorfeld der Kaltfront steigt aber im Laufe des Nachmittags von Unterkärnten und der Südsteiermark bis ins Weinviertel die Gefahr teils heftiger Gewitter deutlich an, zudem frischt auch der Nordwestwind gebietsweise stark auf. Auch sonst sorgt die Front zum Abend hin immer häufiger für Regen.

Aufatmen für Mensch und Natur

Mit dem Luftmassenwechsel geht nicht nur die Schadstoffbelastung signifikant zurück, auch die Waldbrandgefahr ist endlich gebannt. Aufatmen können aber auch die Landwirte, die endlich auf flächendeckenden Regen hoffen dürfen. "Teilweise kommt aber der Regen viel zu spät, bei vielen Kulturen sind die Hitzeschäden irreparabel", so der UBIMET-Wetterexperte.

Wechselhafter Samstag, viel Sonne am Sonntag

Der Samstag startet noch wechselhaft mit ein paar Regenschauern speziell im östlichen Bergland. Im Tagesverlauf setzt sich von Westen her allmählich wieder öfter die Sonne durch. Dazu ist es in allen Landesteilen nur noch mäßig warm mit maximal 19 bis 27 Grad. Bereits am Sonntag stellt sich in allen Landesteilen sonniges Wetter ein, mit Höchstwerten zumeist zwischen 25 und 30 Grad wird es zudem sommerlich warm.

Jubel über die neue Rekordtemperatur herrschte am Donnerstagabend auch bei dem Obmann der Kurkommission in Bad Deutsch-Altenburg. Die Gemeinde sei "in die Geschichtsbücher eingegangen", lautete sein Kommentar. (red, derStandard.at, 8.8.2013)