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Ein US-Forscherteam stellte fest, dass ungenügend Schlaf die Aktivität in jenem Bereich der Großhirnrinde verringert, der für die Einschätzung der Sättigung zuständig ist.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Los Angeles - Eine Veränderung in der Gehirnaktivität könnte ein Grund sein, warum Menschen bei Schlafmangel mehr essen und damit auch an Gewicht zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommen US-Wissenschaftler der California-University in einer Studie, die nun im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

Demnach ließ sich bei Probanden nach einer schlaflosen Nacht eine verringerte Aktivität in dem Bereich der Großhirnrinde beobachten, der für die Einschätzung der Sättigung zuständig ist. Areale, die mit heftigem Verlangen nach Essen in Verbindung stehen, waren hingegen besonders stimuliert.

Die Wissenschaft sieht schon seit geraumer Zeit eine Verbindung zwischen der zunehmenden Verbreitung von Fettleibigkeit und dem Rückgang der Schlafdauer. Wie die beiden Phänomene konkret im Zusammenhang stehen, war aber bislang unklar.

Schlafmangel fördert Lust auf kalorienreiches Essen

Mit Hilfe einer Magnetresonanztomographie (MRT) beobachte das US-amerikanische Forscherteam die Gehirnaktivität von 23 Versuchspersonen. - Jeweils nach einer durchschlafenen und nach einer durchwachten Nacht wurden den Probanden Bilder von 80 verschiedenen Nahrungsmitteln gezeigt, wobei sich in Abhängigkeit vom Schlafpensum beziehungsweise -manko unterschiedliche Reaktionen des Gehirns auf die Stimui feststellen ließen. 

"Es gab noch eine weitere interessante Entdeckung: Lebensmittel mit vielen Kalorien waren für die Probanden nach Schlafentzug begehrenswerter. Auf ausreichend Schlaf zu achten ist daher womöglich ein wichtiger Faktor, um sein Gewicht zu kontrollieren", so der Psychologe und Mitautor Matthew Walker. (APA/red, derStandard.at, 7.8.2013)