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Laut Immofinanz-Chef Eduard Zehetner will der Konzern in Russland investieren und die Buwog ausgliedern.

Foto: APA/Roland Schlager

Wien - "Wir entwickeln derzeit 5000 Wohneinheiten, ein Drittel davon in Wien und zwei Drittel in Berlin", berichtete Immofinanz-Chef Eduard Zehetner am Montag bei einer Pressekonferenz. Die demografischen Entwicklungen, der ungebrochene Zuzug und die kleiner werdenden Haushalte sorgen für eine angespannte Lage am Wiener Markt. "In Wien werden jährlich 6000 Wohnungen gebaut, wobei 10.000 notwendig wären", so Zehetner. Die Tochter Buwog habe sich zu einem der größten Wohnbauträger in Wien gemausert.

Während der österreichische Bestand der Buwog von rund 27.000 Einheiten stetig sinkt, werde am deutschen Wohnungsmarkt investiert. Bis zum Jahresende sollen rund 10.000 deutsche Immobilien das Portfolio erweitern. Verkauft werde in der Bundeshauptstadt vor allem, weil hohe Verkaufserlöse winkten, während die Kaufpreise in Deutschland vergleichsweise moderat seien. So könne man in Wien bei einem Quadratmeterpreis von 1000 Euro mit einem Investment von 300 Euro einen Verkaufspreis bis 2000 Euro erzielen, rechnete Zehetner vor.

Profit verspreche außerdem der russische, insbesondere der Moskauer Immobilienmarkt. Zuletzt machten dem Konzern Verzögerungen beim Bau des neuen Moskauer Einkaufszentrums Goodzone zu schaffen. Der Generalunternehmer des Projekts war pleitegegangen, was den Zeitplan verlängerte und die Kosten in die Höhe trieb. Für die Übernahme des Moskauer Shoppingcenters Golden Babylon musste die Immofinanz Nachzahlungen von 106 Mio. Euro tätigen. Trotz dieser Rückschläge werde sich die Immofinanz auf den russischen Markt konzentrieren und das Portfolio dort erweitern, so Zehetner.

Das Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2012/13 lag mit rund 111 Mio. Euro um 160 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis. Die Dividende pro Aktie beträgt 15 Cent.

Buwog-Börsengang 2014

Am geplanten Börsengang der Buwog im Jahr 2014 wird festgehalten. Die Aktien werden entweder direkt via Börse oder durch einen Spin-off platziert. Bei Letzterem erhalten die Immofinanz-Aktionäre automatisch Buwog-Anteile (50 Prozent), die über diesen Umweg dann auch an der Börse notieren.

In Sachen fragwürdige Provisionszahlungen an den Tennisverbandspräsident Ronald Leitgeb bei einem Immobiliendeal in Monaco will Zehetner nicht gerichtlich aktiv werden: "Wir haben eh genug Verfahren." (Ansgar Fellendorf, DER STANDARD, 6.8.2013)