Kairo - Die ägyptische Altertumsbehörde hat von
Großbritannien die befristete Rückgabe des berühmten
Hieroglyphen-Steins von Rosetta gefordert. Der mit Schriftzeichen
versehene Stein aus der Pharaonenzeit solle erstmals seit seiner
Verschiffung 1801 nach Großbritannien wieder in Ägypten zu sehen
sein, sagte der Generaldirektor der Behörde, Sahi Hawass, am Montag
in Kairo. Er habe das Britische Museum in London gebeten, den
Basaltstein für drei Monate an das Ägyptische Museum in Kairo
auszuleihen.
Das Britische Museum hatte sich bisher geweigert, den Stein nach
Ägypten zu geben. Es befürchtete offenbar, der Stein würde dort
beschlagnahmt werden. Hawass hatte in der Vergangenheit mehrfach die
vollständige Rückgabe des Steins gefordert.
Der Stein war 1799 von einem französischen Soldaten in der Festung
Rosetta in der ägyptischen Mittelmeerstadt Raschid ausgegraben
worden. Die Inschrift des Steins war der entscheidende Schlüssel zur
Entzifferung der Hieroglyphen aus der Pharaonenzeit, weil sie ein
Edikt von Pharao Ptolemäus V. in Hieroglyphenschrift und in
griechischer Schrift enthält. (APA)