Genf/Damaskus - Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay hat nach Berichten über die kollektive Hinrichtung dutzender gefangener Soldaten durch syrische Rebellen eine Untersuchung der Vorwürfe gefordert. "Es müssen gründliche und unabhängige Ermittlungen geführt werden, um herauszufinden, ob Kriegsverbrechen begangen wurden", erklärte Pillay am Freitag in Genf. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Berichte über die mutmaßlichen Hinrichtungen der Soldaten, die sich Ende Juli bei Kämpfen in der Kleinstadt Khan al-Assal zugetragen haben sollen, seien "zutiefst schockierend", erklärte Pillay. Die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte berichtet, nach der Einnahme der Stadt in der Provinz Aleppo durch die Aufständischen seien mehr als 50 Soldaten der Regierungstruppen durch die Rebellen hingerichtet worden.

Die Mitarbeiter der UN-Menschenrechtskommissarin analysierten Videos, die die Taten belegen sollen. Nach der bisher erfolgten Auswertung sei davon auszugehen, dass mindestens 30 Menschen von bewaffnete Einheiten der Opposition getötet worden seien, sagte Pillay. Bei den meisten Opfern habe es sich offenbar um Soldaten gehandelt. (APA, 2.8.2013)