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Rätsel um Bleisarg im Steinsarg I

Im September 2012 entdeckten Archäologen von der Universität Leicester auf dem Gelände des Franziskanerklosters von Leicester die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. Es sollte nicht der einzige spektakuläre Fund auf dem mittelalterlichen Friedhofsareal bleiben: Etwa zur selben Zeit legten die Forscher unweit der Beerdigungsstätte des englischen Monarchen einen über zwei Meter langen steinernen Sarg frei. Der Fund beflügelte die Fantasie der Forscher. Wessen Gebeine mochten sich unter dem mindestens 600 Jahre alten Steindeckel befinden? Die aufwändige Beisetzungsart ließ jedenfalls auf eine hohe Persönlichkeit schließen. Als es schließlich soweit war und der Deckel mit den vereinten Kräften von acht Männern vor wenigen Tagen vorsichtig entfernt wurde, war die Verblüffung groß.

Foto: REUTERS/University of Leicester

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Rätsel um Bleisarg im Steinsarg II

Das mysteriöse Behältnis enthielt einen weiteren Sarg - und zwar einen aus Blei. Was es mit dieser Sarg-im-Sarg-Geschichte auf sich hat, bleibt für das Archäologen-Team vorerst ein Rätsel, denn die Wissenschafter müssen sich nun weiter in Geduld üben. Zunächst wurde der Bleisarg zur Universität Leicester gebracht, wo nun festgestellt werden soll, wie das Behältnis am sichersten geöffnet werden kann, ohne dessen Inhalt zu beschädigen.

Bis es soweit ist, bleiben den Forschern nur Spekulationen über den Toten im Stein- bzw. Bleisarg. Für einige unter ihnen kommen drei historische Figuren in die engere Wahl: Sir William de Moton of Peckleton, ein Ritter, der zwischen 1356 und 1362 gestorben ist, Peter Swynsfeld, ein Oberhaupt des englischen Franziskanerordens, oder William of Nottingham, der 1330 begraben wurde und ein weiterer wichtiger Ordensführer war. Doch auch ohne über den Inhalt Bescheid zu wissen, stellt der Fund bereits eine außerordentliche Besonderheit dar: Keiner der an den Ausgrabungen beteiligten Experten hat bisher je von einem Bleisarg in einem Steinsarg gehört.

Foto: REUTERS/University of Leicester

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Baryonyx walkeri in Tokyo

Eines der am besten erhaltenen Spinosauridae-Fossilien weltweit ist derzeit in einer Ausstellung im Tokyoer Geschäftsviertel Marunouchi zu bestaunen. Das Baryonyx-walkeri-Exemplar stammt aus der Unterkreide vor rund 130 Millionen Jahren und wurde 1983 im südenglischen Surrey nahe London entdeckt. Der über acht Meter lange Fleisch- und Fischfresser zählt zu einer Gruppe von Theropoden, die mit Spinosaurus aegyptiacus den möglicherweise größten bekannten fleischfressenden Dinosaurier hervorgebracht hat.

Foto: AP/Koji Sasahara

Flacher Aufprall

Ein aktuelles hochauflösendes Foto des Hovnatanian-Kraters auf der Südhalbkugel des Merkur hat vor wenigen Wochen die NASA-Sonde "Messenger" mit ihrer Weitwinkelkamera (WAC) geschossen. Die Aufnahme zeigt deutlich die typische Schmetterlingsform des Auswurfmaterials links und rechts des 34 Kilometer großen Kraters. Ursache für seine ungewöhnliche Erscheinungsform dürfte sein, dass der Brocken, der den Krater verursacht hat, in einem äußerst flachen Winkel auf die Oberfläche des Merkur traf. Der Krater wurde übrigens nach dem armenischen Maler Hakop Hovnatanian benannt, der im 19. Jahrhundert als "Raphael von Tiflis" Berühmtheit erlangte.

Foto: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington

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Schmelzwassersee am Nordpol

Zwischen der oberen und der unteren Aufnahme liegen keine sieben Wochen. Die Bilder wurden am 7. Juni bzw. am 25. Juli dieses Jahres von einer Weitwinkelkamera an der Spitze einer Wetterboje in der Nähe des Nordpol aufgenommen. Ungewöhnlich hohe Temperaturen haben in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass rund um die vom North Pole Environmental Observatory betreuten Boje ein seichter Schmelzwassersee entstand. US-Wissenschafter vom National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) haben erklärt, dass die Durchschnittstemperaturen heuer rund fünf Grad Celsius über dem langjährigen Schnitt liegen. Aktuelle Bilder zeigen, dass der See mittlerweile wieder zu Eis erstarrt ist.

Foto: AP/NOAA

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Neue Hohlräume im "Tempel der Inschriften" entdeckt

Archäologen haben im sogenannten "Tempel der Inschriften" (hier die berühmte Grabkammer des K'inich Janaab Pakal) in der Maya-Metropole Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas zwei bisher unbekannte Hohlräume entdeckt. Die mit Hilfe von Radar-Messungen aufgespürten Räume befinden sich im vorderen Teil des Tempels und dürften zwischen zwei und drei Meter groß sein. Was die Hohlräume enthalten und wozu sie gedient haben könnten, bleibt vorerst rätselhaft.

Foto: REUTERS/INAH

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Zwei Saturnmonde

Neues von der NASA-Sonde "Cassini": Die Aufnahme entstand am 14. Mai dieses Jahres und wurde am 30. Juli von der US-Raumfahrtbehörde veröffentlicht. "Cassini" hat auf diesem Bild die beiden Saturnmonde Mimas (groß in der Bildmitte) und Pandora (der weiße Fleck gleich darunter) festgehalten. Während Mimas mit rund 400 Kilometer Durchmesser ein veritabler Brocken ist, verfügt Pandora mit 60 Mal 80 Mal 100 Kilometer nicht über die nötige Größe, damit seine eigene Schwerkraft ihn in eine Kugelform zwingt. Dennoch ist Pandora der zwölftgrößte der 62 bekannten Saturnmonde.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Orang Utans steigen von den Bäumen

Bisher war man der Ansicht, dass Orang Utans nur sehr selten von ihren Bäumen herunter kommen, um sich am Boden fortzubewegen. Nun aber zeigte ein Beobachtungsprojekt auf der Insel Borneo mit Hilfe zahlreicher versteckter Kamerafallen, dass die rothaarigen Menschenaffen wesentlich häufiger die Bäume verlassen als bisher angenommen. Angehörige der Unterart Pongo pygmaeus morio wurden insgesamt 110 Mal dabei fotografiert, wie sie sich auf dem Boden aufhielten. Der Grund für den Wandel im Verhalten bleibt für die Forscher noch mysteriös. Sie glauben allerdings, dass der sich rasant verändernde Lebensraum mit den wachsenden Plantagen und den schrumpfenden natürlichen Wäldern dafür verantwortlich ist.

Foto: Simon Fraser University

6.000 Jahre alte Totenhäuser

Britische Archäologen haben nahe Peterchurch in Herefordshire an der Grenze zwischen England und Wales die Überreste zweier großer über 6.000 Jahre alter Langhäuser entdeckt. Beide Gebäude waren in zwei Grabhügeln versteckt. Die einmaligen Strukturen dürften zwischen 4.000 und 3.600 vor unserer Zeitrechnung entstanden sein. Die Forscher von der University of Manchester und dem Herefordshire Council fanden heraus, dass die beiden möglicherweise bis zu 70 Meter langen Bauwerke absichtlich niedergebrannt und zugeschüttet wurden. Als "Totenhallen" dürften sie den Beerdigten im frühen Neolithikum gleichsam als Behausung gedient haben. 

Foto: University of Manchester

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Das Harzhornereignis

Die römische Maske ist nur eines von rund 2.500 Fundstücken, die Archäologen am Südostrand des Harzes im deutschen Bundesland Niedersachsen freigelegt haben. Das gut erhaltene Artefakt ist Teil der Ausstellung "Roms vergessener Feldzug. Die Schlacht am Harzhorn", die vom 1. September 2013 bis 19. Januar 2014 im Landesmuseum in Braunschweig als Niedersächsische Landesausstellung gezeigt wird. Als sogenanntes Harzhornereignis werden mehrere Schlachten bezeichnet, die zwischen tausenden römischen Legionären, deren Hilfstruppen und einer nicht näher bekannten Anzahl von Germanen um das Jahr 235 stattfanden. Die archäologische Ausgrabungsstätte zählt zu den am besten erhaltene antike Schlachtfeldern in Europa.

Foto: APA/EPA/Sebastian Kahnert

Gold entsteht bei Sternleichen-Kollisionen

Während Elemente wie Kohlenstoff oder Eisen im Inneren von Sternen entstehen, bedarf es für die Bildung von schwereren Elementen schon eines heftigeren Ereignisses: bei Supernova-Explosionen entstehen Elemente wie Kupfer oder Germanium. Eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Schluss, dass für die Bildung von Gold und anderen noch schwereren Elementen etwas noch viel Katastrophaleres als eine bloße Supernova notwendig ist. Wissenschafter vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts, glauben, dass der Zusammenstoß zweier Neutronensterne zur Entstehung von Gold führt.

Bei dem vor kurzem beobachteten, mit 3,9 Milliarden Lichtjahren ungewöhnlich nahen sogenannten Gamma-Ray Burst 130603B (ein gewaltiger Strahlungsausbruch, der vermutlich beim Neutronenstern-Crash freigesetzt wird) haben die Astronomen unter der Leitung von Edo Berger ein untypisches Nachglühen festgestellt. Aus den Beobachtungen zogen die Wissenschafter zwei Schlüsse: zum einen ergaben die Daten, dass kurze Gamma-Ray Bursts tatsächlich vom Zusammenprall zweier Neutronensterne herrühren; zum anderen errechneten sie, dass bei dem kosmischen Zusammenprall Gold im Umfang von rund zehn Mondmassen entstanden ist. Möglicherweise, so Berger, stammt jegliches Gold im Universum aus solchen Sternleichen-Kollisionen.

Foto: Dana Berry, SkyWorks Digital, Inc

Pilotprojekt: Buntes Leben am Wegesrand

Der Artenvielfalt an Wegrändern und Straßenböschungen wird heute viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, kritisiert der österreichische Naturschutzbund. Obwohl sie bedeutende Lebensräume und Natur-Korridore für viele Insekten, Vögel und Kleintiere darstellen und als Rückzugsraum vor allem für Wildbienen und Hummeln dienen, sind diese Flächen in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt worden. Die Naturschützer haben daher in Ritzing im Mittleren Burgenland Pilotprojekt gestartet. Dabei wird zunächst erhoben, welche Arten auf den Wegrand-Flächen vorkommen. Danach erarbeiten die Experten des Naturschutzbundes für die Weg- und Straßenränder der Gemeinde einen Management- und Pflegeplan, der beispielsweise vorgibt, wann und wie oft diese Flächen gemäht werden sollen.

Foto: Naturschutzbund

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Der ältesten Gemeinschaft freier Afroamerikaner auf der Spur

Treme ist eines der ältesten Viertel in New Orleans. Die Gegend dürfte nach derzeitigem Wissensstand 1812 von freien Afroamerikanern bewohnt gewesen sein; damit gilt das Viertel heute als die älteste bekannte schwarze Gemeinde der USA. Archäologen und Studenten von der University of Maryland glauben allerdings, dass es in Easton, Maryland, eine noch ältere Gemeinschaft freier Afroamerikaner gab. Mit Ausgrabungen in einem Viertel mit dem Namen "The Hill" wollen die Forscher beweisen, dass hier mindestens zwanzig Jahre vor jener in Treme eine Gruppe freier Schwarzer lebte. Hinweise darauf soll eine 1790 durchgeführte Volkszählung geben, in der 410 freie  Afroamerikaner erwähnt werden.

Foto: AP/Patrick Semansky

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Neutronenstern-Jüngling

Ein Bild, das mit dem "Chandra" Röntgenteleskop der NASA aufgenommen wurde, zeigt die Spiralgalaxie M83 in 15 Millionen Lichtjahren Entfernung im energiearmen (rot), mittleren (grün) und energiereichen (blau) Röntgenlicht. Ein spezielles Interesse haben die Astronomen an den Überresten einer Supernova, die 1957 beobachtet werden konnte. Die neuen Röntgendaten weisen darauf hin, dass die Röntgenquelle SN 1957D ein Neutronenstern ist. Sollte sich diese bestätigen lassen, dann stellt das Objekt den mit 55 Jahren jüngsten bekannten Neutronenstern dar. Die Spiralgalaxie M100 beherbergt einen anderen Anwärter für diesen Titel: bei der Röntgenquelle SN 1979C sind sich die Astronomen allerdings nicht sicher, ob es sich nicht doch eher um ein Schwarzes Loch handelt.

Foto: REUTERS/X-ray: NASA/CXC/STScI/K.Long et al., Optical: NASA/STScI

Die Hobbit-Spinne vom Waldboden Laos'

Ein Spinnen-Experte des Senckenberg Forschungsinstituts in Frankfurt hat in Laos eine bisher unbekannte Spinnenart entdeckt. Nachdem dem Forscher Peter Jäger die Spinne während der Dreharbeiten zu Dominic Monaghans Naturdokumentation "Wild Things" über den Weg krabbelte, benannte er die neue Spezies kurzerhand nach dem britischen Schauspieler: Ctenus monaghani. Dominic Monaghan ist dem breiten Publikum durch seine Verkörperung des Hobbits Meriadoc "Merry" Brandybock in Peter Jacksons "Herr der Ringe"-Verfilmung bekannt. Darüber hinaus hatte er eine wesentliche Rolle in der US-Fernsehserie "Lost". Ctenus ist eine Spinnengattung mit vielen Vertretern. Die kleinsten haben eine Körperlänge von unter einem Zentimeter; besonders große Arten erreichen mehr als 3 Zentimeter. Die Gattung zählt zu den so genannten Wanderspinnen, die nachts auf dem Urwaldboden umherstreifen und ohne Netz ihre Beutetiere fangen.

Foto: Peter Jäger/Senckenberg

Geköpfte Kriegerleiche

Mexikanische Forscher haben im Zentrum des Landes ein rund 1.400 Jahre altes Krieger-Grab freigelegt. Neben der geköpften Leiche seien reiche Grabbeigaben gefunden worden, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) vergangene Woche mit. Unter anderem hätten die Wissenschafter bei den Ausgrabungsarbeiten nahe der Ortschaft Tlayacapan im Bundesstaat Morelos südlich von Mexiko-Stadt Ohrringe und eine Kette aus grünem Stein sowie mehrere Vasen entdeckt.

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Foto: INAH

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Ölpest im Touristenparadies

Die thailändische Ferieninsel Ko Samet südöstlich des Touristenzentrums Pattaya hat derzeit mit einer schweren Ölpest zu kämpfen. Am vergangenen Samstag sind aus einer Pipeline der Firma PTT Global Chemical rund 50.000 Liter Öl ausgetreten, die viele der weißen Strände von Ko Samet völlig verdreckt haben. Wie viele Meerestiere zu Schaden kamen, bleibt unklar; an einigen Stränden lagen vereinzelt tote Fische. Der Ölteppich erreichte die Insel am Sonntagabend. Am Montag wurden die Prao-Bucht und der Sandstrand gesperrt. Die kleine Insel ist vor allem bei Anwohnern von Bangkok als Wochenendziel beliebt. Sie beherbergt im Jahr rund eine Million Besucher. Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte, dass die Firma Chemikalien auf den Ölteppich gesprüht hatte. "Das zersetzt das Öl nur und es sinkt zum Meeresboden. Das ist, als wenn man Staub unter den Teppich kehrt", sagte Sprecher Ply Pirom. Die Meeresbehörde hat nach eigenen Angaben Klage gegen PTT Global Chemicals eingereicht.

Foto: REUTERS/Athit Perawongmetha

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Zoowelt

Gesundheitscheck für einen acht wochen alten Sumatra-Tiger im Chester Zoo in Nordengland. Sichtlich verstimmt muss sich der Großkatzen-Nachwuchs einiges von den Tierärzten gefallen lassen: Bei der ersten derartigen Untersuchung in ihrem Leben werden die Tiere gewogen, vermessen, geimpft und es wird ihr Geschlecht bestimmt. (red, derStandard.at, 04.08.2013)

Foto: REUTERS/Phil Noble