Wien/Maria Enzersdorf/Karlsruhe - Die B&C Industrieholding sowie die Investorin Isabella de Krassny haben ein kolportiertes Interesse am 32,5-Prozent-Anteil der deutschen EnBW an der niederösterreichischen EVN zurückgewiesen. Die Tageszeitung "Die Presse" berichtet, dass de Krassny diesbezüglich beim EnBW-Generalbevollmächtigten Ingo Voigt vorgesprochen und dabei einige Investoren mit im Boot, darunter die B&C-Privatstiftungsvorstände Erich Hampel und Wolfgang Hofer, genannt habe.

Keine Gespräche

De Krassny erklärte am Mittwoch in einer Stellungnahme, dass sie nicht bei EnBW gewesen sei. Und: "Ich wüsste auch keinen Investor, der gerne in EVN investieren würde, solange das Engagement in Osteuropa nicht geklärt ist."

Die B&C Industrieholding halte in ihrem Namen sowie im Auftrag der B&C Privatstiftung und deren Stiftungsvorstände, Erich Hampel und Wolfgang Hofer, fest, dass das im Zeitungsartikel "kolportierte 'Interesse an einer Beteiligung der B&C Privatstiftung oder ihrer Akteure an der EVN' keinen realen Hintergrund besitzt", heißt es in einer Stellungnahme. "Es gab und gibt weder Interesse der Genannten an einer Beteiligung an der EVN, noch gab es dazu Gespräche mit potenziellen Geschäftspartnern."

Deutsche wollen Anteil los werden

Aus der EnBW hieß es, dass man zu Marktgerüchten grundsätzlich keinerlei Stellungnahme abgebe. Ihren 32,5-Prozent-Anteil an der EVN, mit der die EnBW zweitgrößter Aktionär nach dem Land NÖ (51 Prozent) ist, will die Energie Baden-Württemberg bereits seit Jahren losschlagen. Vor drei Jahren misslang ein ernsthafter Versuch wegen letztlich zu hoher Preisvorstellungen der EnBW.

Mitte Juni hatte der deutsche Energieversorger EnBW bekräftigt, sich zur Finanzierung des Konzernumbaus von zahlreichen Beteiligungen trennen zu wollen. Das Verkaufsprogramm werde von ursprünglich 1,5 Mrd. Euro auf 2,7 Milliarden Euro aufgestockt, hatte EnBW-Chef Frank Mastiaux erklärt. Von welchen Beteiligungen sich die EnBW trennen will, wollte Finanzvorstand Thomas Kusterer damals nicht sagen. Die Deutschen sind seit 2002 am niederösterreichischen Versorger beteiligt. (APA, 31.7.2013)