Seit Jahren begleitet Android die selbe Kritik: Das mobile Betriebssystem sei stark fragmentiert, was die Entwicklung erheblich erschwere - gerade im Vergleich zu Apples iOS. Eine neue Studie von OpenSignal widmet sich nun erneut dieser Thematik und liefert konkretes Datenmaterial.
Vielfältig
Aus den letzten 682.000 Downloads der App des Softwareherstellers ergibt sich folgendes Bild: Mittlerweile wird diese auf nicht weniger als 11.868 unterschiedlichen Android-Modellen genutzt, vor einem Jahr waren es noch "nur" 3.997. Die Zahl der Android nutzenden Hardware explodiert also weiter.
Samsung
Ein mal mehr zeigt sich dabei auch die Dominanz von Samsung: 47,5 Prozent aller beobachteten Einzelgeräte stammen von Samsung. Wie zu erwarten, fällt dabei der größte Teil auf das Galaxy S III gefolgt vom Vorgängermodell S II. Das aktuelle Galaxy S4 hat es bereits auf Platz 4 geschafft. In den Top 10 der meist genutzten Android-Geräte gibt es überhaupt nur ein Nicht-Samsung-Gerät: Das in Kooperation zwischen Google und LG entstandene Nexus 4.
Aufteilung
Trotzdem sieht die Situation für andere Hersteller nicht ganz so aussichtslos aus, wie sonst oftmals attestiert: So haben sowohl LG als auch Sony prozentuell im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht zugelegt. Weniger gut sieht es hingegen weiterhin für HTC aus, das gerade einmal 3,9 Prozent aller erfassten Geräte produziert hat. Damit liegt man sogar noch hinter Googles Motorola, bei dem das letzte Jahr durch die Übernahme wohl getrost als ein verlorenes bezeichnet werden kann.
Versionen
Ähnlich divers ist das Bild bei den eingesetzten Betriebssystemversionen: Dominant sei weiterhin Android 2.3 Gingerbread mit 34,1 Prozent, gefolgt von Android 4.1 "Jelly Bean" (32,3%) und dessen Vorgänger Android 4.0 "Ice Cream Sandwich". Auch in Fragen Bildschirmauflösung gebe es eine Fülle unterschiedlicher Varianten.
Fazit
In Summe sei eines klar: Die Android-Fragmentierung in all ihren Spielarten sei so schlimm wie noch nie zu vor, so Open Signal. Und doch verpasse ein solch vereinfacht hingestelltes Verdikt das große Bild: Zwar erzeuge diese Situation durchaus sehr konkrete Probleme für EntwicklerInnen, gleichzeitig sei sie aber auch Ausdruck einer zentralen Stärke von Android. Ein Zeichen für eine Vielfalt der Wahlmöglichkeiten, die sehr unterschiedliche NutzerInnengruppen anzieht.
Intervention
Zudem muss angemerkt werden, dass Google mittlerweile einiges tut, um die aus der Fragmentierung entstehenden Probleme für EntwicklerInnen abzufedern. So werden etwa neue Programmierschnittstellen (APIs) zunehmend in die Google Play Services ausgelagert. Und diese werden auf allen Geräten ab Android 2.3 unabhängig von großen System-Updates direkt über den Play Store aktualisiert. (apo, derStandard.at, 31.07.13)