Die russische Staatsführung will einem Medienbericht zufolge Blogger engagieren, um den wachsenden Einfluss der Opposition in den sozialen Netzwerken im Internet zurückzudrängen. Der Schwerpunkt liege dabei auf Themen wie Korruption und Nationalismus, berichtete die regierungsnahe Tageszeitung "Iswestija" am Dienstag unter Berufung auf einen Beamten aus dem Umfeld von Präsident Wladimir Putin. Die Blogger müssten Informationen nicht unbedingt "in einer für uns vorteilhaften Weise" darstellen, sagte der Beamte der Zeitung. "Aber wir dürfen nicht zulassen, dass die Diskussionen ins Destruktive abgleiten."

Oftmals habe ein Blogger mehr Einfluss auf die öffentliche Meinung als amtlich bekannt gegebene Informationen, sagte der Beamte demnach weiter. Das nun angestrebte Vorgehen werde "in mehreren Ländern, etwa den USA", bereits praktiziert.

Soziale Netzwerke

Das Internet ist für die russische Opposition das wichtigste Kommunikationsmittel. Soziale Netzwerke spielten eine zentrale Rolle bei der Organisation regierungskritischer Massenkundgebungen im Winter 2011/2012.

Als Blogger war auch der prominenteste russische Oppositionelle Alexej Nawalny bekannt geworden. Auf seiner Webseite deckte er unter anderem Korruptionsfälle auf. Der Anwalt wurde Mitte Juli wegen Veruntreuung zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt, kurz darauf aber unter Auflagen für die Dauer seines Berufungsverfahrens freigelassen. (APA, 30.7.2013)