Wien - Das Thema Doppelbelastung soll bei der Austria im Herbst groß geschrieben werden. Neben Meisterschaft und Cup will der Meister auch in der Qualifikation für die internationalen Bewerbe reüssieren. Die Meister-Kicker konnten bis dato gehalten werden, im Sommer kamen mit Rubin Okotie, Daniel Royer oder Christian Ramsebner Ergänzungen für jeden Mannschaftsteil. Trainer Nenad Bjelica kann somit aus dem Vollen schöpfen.

Der violette Konkurrenzkampf scheint noch größer als vergangene Saison. Zwar erreicht er nicht Salzburger Verhältnisse, wo selbst ÖFB-Teamspieler Christoph Leitgeb oder Neuzugang Yordy Reyna zuletzt nur auf der Tribüne Platz nahmen. Auf den Lorbeeren ausrasten können sich die Stammkräfte der Favoritner laut Bjelica trotzdem nicht.

"Es gibt einige Spieler, die starken Druck auf die anderen ausüben. Sie werden ihre Chance bekommen", sagte der Kroate vor dem Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Hafnarfjördur. "Wir haben drei Bewerbe, in denen wir etwas holen wollen. Wir haben 20 Spieler und werden diesen Kader auch nutzen."

Anders als im Vorjahr unter Peter Stöger soll den Austrianern im Herbst auch unter der Woche nicht langweilig werden. Die Europacup-Saison 2012/13 fand bekanntlich ohne Beteiligung der Violetten statt. Heuer will die Austria in die Champions League vorstoßen, mit dem Aufstieg gegen die Isländer wäre auch bereits das Antreten in der Gruppenphase der Europa League sichergestellt.

"Ich denke, dass wir es in eine Gruppenphase schaffen werden. Dann werden wir alle genug Einsatzminuten bekommen", war Marko Stankovic zuversichtlich. Der Mittelfeldspieler ist jener Spieler, auf den die Bezeichnung Joker bei der Austria am besten zutrifft. Schon im Meisterjahr war der 27-Jährige der klassische Einwechselspieler, auch heuer kam er zweimal in der zweiten Spielhälfte auf das Feld.

Auch Lukas Rotpuller wird von seinem Coach eine hervorragende Einstellung bescheinigt, der Verteidiger hat aber ebenfalls ein Problem: Den Meister-Bonus. "Man muss der Meister-Elf Respekt entgegenbringen", stellte Bjelica auch dieser Tage klar. Dabei nimmt der ehemalige kroatische Internationale auch in Kauf, dass die länger urlaubenden Teamspieler der Austria körperlich nicht voll auf der Höhe scheinen.

"Einige Spieler sind später in die Vorbereitung eingestiegen und spüren dies nun. Andere sind mit dem Training auch nicht so zurecht gekommen", berichtete Bjelica. Er hielt fest, die von vielen Beobachtern aufgezeigte körperliche Müdigkeit mancher Austrianer auf seine Kappe zu nehmen. Dies werde sich aber bald ändern.

"Wir haben letzte Woche unsere Vorbereitung abgeschlossen. Die Mannschaft wird jetzt Tag für Tag besser werden", betonte Bjelica, der mit seiner Methode bereits im Frühjahr beim WAC Erfolg hatte. Der Ex-Mittelfeldspieler versprach: "Wir sind auf einem sehr guten Niveau und es wird immer besser werden." (APA, 30.7.2013)