Wien - Wenn die EU-Kommission die Intercharge-Gebühren für Kreditkarten vereinheitlicht und von derzeit 0,6 auf 0,3 Prozent senkt, bringt das für Händler einen Vorteil. Da die Intercharge-Gebühren ein Teil des Disagios sind, das die Händler zahlen müssen, wird diese Gebühr in Summe sinken.

Vor allem in der Hotellerie kommen Kreditkarten oft zum Einsatz. Daher plädierte die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) für diese Senkung. Das Ende der Fahnenstange sind die 0,3 Prozent für Thomas Reisenzahn, ÖHV-Generalsekretär, aber nicht. "Da geht noch mehr", sagt Reisenzahn zum Standard.

Die Regelung betreffe zudem nur europäische Karten, die in österreichischen Terminals verwendet werden. Bei internationalen Karten blieben die Gebühren uneinheitlich. In Summe sollte es für österreichische, europäische und internationale Karten nur eine Gebühr geben, sagt Reisenzahn.

Ausgenommen von der EU-weiten Regelung ist American Express. Der Grund: Die EU-Regelung gilt nur für das sogenannte Vier-Parteien-System. Wenn also Kunde, Händler, Kartenaussteller und Bank involviert sind. Weil bei Amex die beiden letztgenannten Funktionen auf ein Haus fallen (und es somit ein Drei-Parteien-System darstellt) gilt die Regelung nicht. Auch hier gebe es laut Reisenzahn Handlungsbedarf.

Extragebühren - etwa für die Verrechnung über Kreditkarten - sind künftig dann nicht mehr möglich. Das wird vor allem Airlines treffen, die bei Kreditkartenbuchungen Gebühren aufgeschlagen haben. In Österreich ist das zwar bereits verboten. In anderen EU-Ländern aber nicht. (bpf, DER STANDARD, 30.7.2013)