Es gibt tolle Neuigkeiten. Kluge Köpfe sollen ein Analyseprogramm entwickelt haben, das es schafft, Nachrichten auf Twitter, in E-Mails und sonstwo im Netz auf ihren Ironiegehalt abzuklopfen.

Das Tool soll in der Lage sein, Spott und Ironie des Verfassers zwischen dessen Zeilen und Worten zu erkennen. Laut Herstellern liegt die Trefferquote bei 80 Prozent.

Mimik ersetzende Emoticons wie ;-) oder :-) können wir uns also künftig sparen. Ebenso wie die Befürchtung, die Adressaten unserer Nachrichten könnten uns tatsächlich ernst nehmen, während wir nur täuschen und (uns) tarnen wollen.

Nur schade, dass das Ding nicht auch für die real existierende Welt taugt.

Wer weiß, vielleicht ist ja vieles von dem, das uns da gesagt wird, gar nicht ernst gemeint. Vielleicht meint Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer das mit den Lehrerdienstrechtsverhandlungen ("Wir haben erst begonnen") gar nicht so. Vielleicht ist er längst am Ende?

Oder Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Er hat angesichts der Wiedererweckung des Formel-1-Rings in Spielberg durch den Hl. Didi Österreich turbo-flugs zum "Auto-Land" erhoben. Vielleicht hat er dabei ge;-)t und gemeint: Geld stinkt nicht, auch nicht, wenn es aus dem Auspuff kommt? Die Nachricht, dass die Bundeshymne umgetextet werden soll, in "Land der Bullen, autoreich" ist übrigens Ironie. Mit 80-prozentiger Sicherheit. (gra, DER STANDARD, 29.7.2013)