Sofia/Burgas - Die mutmaßlichen Komplizen eines Selbstmordattentäters, der im Juli 2012 in Bulgarien fünf Israelis mit in den Tod gerissen hatte, sollen vor Gericht gestellt werden. Der Prozess gegen beide Männer könne in Abwesenheit binnen fünf Monaten in dem EU-Land beginnen, berichtete die Zeitung "24 Tschassa" am Freitag unter Berufung auf die Ermittler. Die bulgarische Regierung macht die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah für den Anschlag verantwortlich.

Bei den mutmaßlichen Komplizen handelt es sich nach Angaben des bulgarischen Innenministeriums um den australischen Staatsbürger Maliad Farah (32) sowie um Hassan Hassan (25), der einen kanadischen Pass besitzt. Die Behörde hatte am Donnerstag Namen und Fotos der beiden Männer verbreitet. Beide sollen laut früheren Berichten auch die libanesische Staatsbürgerschaft besitzen. Die Identität des Selbstmordattentäters ist dagegen noch unbekannt.

Die beiden Männer hätten sich in Bulgariens Touristenhochburgen am Schwarzen Meer sowie im Raum Russe an der Donau vom 28. Juni bis zum Tag des Anschlags am 18. Juli 2012 aufgehalten, hieß es. Nach dem Attentat auf dem Flughafen von Burgas hätten sie das Land ungehindert verlassen können. Der Schlüsselbeweis für die Verbindung der beiden mutmaßlichen Komplizen zur Hisbollah sei ein Funkgerät. Die Europäische Union hatte die Hisbollah-Miliiz am Montag unter anderem wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in das Burgas-Attentat auf ihre Terrorliste gesetzt. (APA, 26.7.2013)