"IRIS" blickt erstmals in die Sonne

Der Moment, wenn ein Teleskop erstmals seine Schutzabdeckungen öffnet, repräsentiert den Höhepunkt von jahrelanger Arbeit und Planung; gleichzeitig ist dieses Ereignis erst der Anfang einer ertragreichen Forschungsarbeit. Am 17. Juli war dieser "First Light" genannte Augenblick für das internationale Wissenschafter- und Ingenieursteam gekommen, das an der Realisierung des Interface Region Imaging Spectrographen der NASA - kurz "IRIS" - mitgearbeitet hat: Als das Weltraumteleskop im Erdorbit seine Abdeckung öffnete, um die tiefer liegenden Atmosphärenschichten der Sonne zu erfassen, waren die ersten Bilder von spektakulärem Detailreichtum, wie die NASA nun auf ihrer Internetseite berichtet.

Die zukünftigen Aufnahmen des Bereiches zwischen der tieferen Photosphäre und der Korona sollen den Forschern in den folgenden Monaten Zugang zu einer Region der Sonne verschaffen, über die bisher nur sehr wenig bekannt ist. Die beiden Bilder oben zeigen die selbe Umgebung auf der Sonne; während die linke Aufnahme von der über drei Jahre alten NASA-Sonde Solar Dynamics Observatory ("SDO") stammt, wurde das rechte Bild mit "IRIS" geschossen.

Foto: NASA, Goddard Space Flight Center

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Zebras leiden weniger unter Blutsaugern - heißt es zumindest

Pferdebesitzer setzen derzeit auf ein ungewöhnliches Mittel gegen die blutsaugenden Pferdebremsen: Aufgemalte Zebrastreifen sollen die besonders lästigen Stechinsekten von den Pferden fern halten. Angeblich schwören bereits Hunderte Pferdebesitzer auf den Erfolg dieser Methode. Was zunächst wie ein Scherz klingt, hat ein wissenschaftliches Fundament: In einer rund ein Jahr alten, nicht völlig unumstrittenen Studie wollen Biologen aus Ungarn und Schweden belegt haben, dass ihre Fellzeichnung den Zebras auch als Schutz vor schädlichen Insekten dient. Experten haben trotzdem ihre Zweifel, ob das Bemalen von Pferden mit Mehr-Wasser-Gemischen oder professionellen Viehmarkierungsfarben tatsächlich die Blutsauger abhalten kann.

Foto: APA/EPA/SEBASTIAN KAHNERT

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Schindlers Liste auf Ebay

Das ursprüngliche 14-seitige Original von Oskar Schindlers berühmter Liste, mit der der deutsche Fabrikant im Zweiten Weltkrieg jüdische Mitarbeiter seiner Emailfabrik in Krakau vor dem sicheren Tod in einem Vernichtungslager der Nazis bewahrte, existiert heute nicht mehr. Während der Evakuierung der Fabrik wurden allerdings sieben Abschriften gemacht, vier davon sollen bis heute erhalten geblieben sein: Zwei befinden sich im Jerusalemer Museum Yad Vashem, eine weitere im Holocaust-Museum in Washington. Die vierte Abschrift wird derzeit von einem privaten Sammler via Ebay zur Versteigerung mit einem Startpreis von 2,3 Millionen Euro angeboten. Bis Sonntag Abend, wenige Stunden vor Ablauf der Frist, war noch kein Angebot eingegangen.

Foto: APA/EPA/JIM HOLLANDER

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Stinkende Riesenblume in Washington

Eine nach faulendem Fleisch stinkende Riesenblume zieht derzeit im Botanischen Garten von Washington die Besucher in Scharen an. Die mehrere Meter hohe Blüte der Titanwurz  (Amorphophallus titanum), die eigentlich im indonesischen Regenwald heimisch ist, öffnete sich am vergangenen Sonntag. Viel Zeit blieb zu ihrer Betrachtung nicht, denn gewöhnlich fällt die Blüte nach 24 bis 48 Stunden wieder in sich zusammen. Der strenge Geruch der Blume soll Insekten wie Dungkäfer anziehen, die ihren Pollen verbreiten. Wann der Titanwurz seine Riesenblume entwickelt, lässt sich kaum vorhersagen. Sie kann alle paar Jahre oder nur alle paar Jahrzehnte blühen. In Washington blühte sie zuletzt 2007. Die Pflanze, deren Blüte zu den größten der Welt zählt, wurde im Jahr 1878 von Forschern in Indonesien entdeckt.

Foto: AP/Jacquelyn Martin

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Neuer ältester Mann der Erde

Nach dem Tod des bisherigen Rekordhalters Jiroemon Kimura aus Japan im Alter von 116 Jahren ist der US-Bürger Salustiano Sanchez Blazquez (im Bild) mit 112 Jahren offiziell der derzeit älteste Mann der Welt. Alle seine Dokumente seien geprüft und für echt befunden worden, teilten die Herausgeber des Guinnessbuchs der Rekorde vergangene Woche mit. Blazquez ist am 8. Juni 1901 in der spanischen Provinz Salamanca geboren worden, später nach Kuba und schließlich in die USA ausgewandert. Er arbeitete als Musiker und Bergmann. Heute lebt Blazquez, der zwei Kinder, sieben Enkelkinder, 15 Urenkel und fünf Ururenkel hat, in einem Altenheim in Grand Island im Nordwesten des US-Bundesstaates New York nahe der Niagarafälle.

Foto: AP/Guiness World Records

Forscher erzeugen "gefrorene" Welle

Ein Team von Wissenschaftern aus Madrid, Spanien, und San Diego, Kalifornien, hat es geschafft, im Labor eine Welle zu erzeugen, deren Krone sich weder vor noch zurück bewegt (Video). Eine Welle ist die Deformierung der Oberfläche einer Flüssigkeit, die sich mit von der Flüssigkeit unabhängiger Geschwindigkeit fortbewegt. "In unserem Fall geschieht genau das Gegenteil: das Wasser bewegt sich sehr schnell (nämlich mit mehreren Metern pro Sekunde), während sich die Welle mit einer Geschwindigkeit von Null fortbewegt, also für einen äußeren Betrachter wie eingefroren wirkt," erklärt Javier Rodríguez, einer der Autoren der im Fachjournal "Experiments in Fluids" erschienen Studie zu diesem Phänomen. Die Experimente sollen den Forschern unter anderem dabei helfen, das Design von Schiffen und Hafenanlagen zu verbessern.

Foto: UC3M

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Gesucht: Relikte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

Das Landesmuseum in Eisenstadt plant für nächstes Jahr - 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges - die Sonderschau "Land im Krieg. 'Burgenland' 1914-1918". Dafür werden seit kurzem Exponate gesucht - und zwar auf den Dachböden und in den Kellern der Burgenländer. Die bis zum November gesammelten Objekte sollten Gegenstände, Dokumente und Fotos sein, die die Geschichte hinter der Front im heutigen Burgenland erzählen. Die Sammelaktion dient nicht nur der Sonderschau, die am 4. April nächsten Jahres eröffnet werden soll, sondern ist für das Landesmuseum auch eine "Chance, unsere Sammlung zu vervollständigen", so der neue Landesmuseum-Direktor Gert Polster. Die abgegebenen Exponate werden dokumentiert und namentlich festgehalten und werden den Besitzern wieder zurückgegeben, können dem Museum aber auch überlassen werden.

Foto: APA/PA

Teilchenbeschleuniger im Herzen der Strahlungsgürtel

NASA-Wissenschafter haben eine massive Beschleunigung von Teilchen im sogenannten Van-Allen-Strahlungsgürtel entdeckt, einer äußerst ungemütlichen Region im erdnahen Weltraum, in der sich hochenergetische geladene Teilchen bewegen. Forscher wussten bereits zuvor, dass irgend etwas im All die Partikel in den Strahlungsgürteln auf bis zu 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen kann. Bisher hatten sie aber noch keine Ahnung, wo genau diese Beschleunigung stattfindet und wie sie entsteht. Nun haben aktuelle Daten von NASA-Sonden Überraschendes ergeben: Es sieht ganz so aus, als würde die Beschleunigungsenergie von innerhalb der Strahlungsgürtel selbst stammen. Teilchen in den Gürteln beschleunigen einander durch Zusammenstöße auf immer höhere Geschwindigkeiten. Die aktuellen Ergebnisse könnten den Forschern in Zukunft helfen, das Weltraumwetter besser vorherzusagen.

Foto: NASA/G. Reeves/M. Henderson

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Sehr große Vase

Archäologen haben bei Grabungsarbeiten in der antiken römischen Stadt Empúries im nordöstlichen Spanien bei Girona ein Keramikgefäß von ungewöhnlich großen Proportionen entdeckt. Der Behälter dürfte - so nehmen die Wissenschafter an - Wein, Öl oder andere Nahrungsmittel enthalten haben.

Foto: APA/EPA/ROBIN TOWNSEND

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Die Erde vom anderen Ende des Sonnensystems aus gesehen

Die Erde und der Mond sind vor kurzem aus einer Distanz von rund 1,4 Milliarden Kilometern erfolgreich fotografiert worden. Die US-Raumfahrtbehörde NASA veröffentlichte am vergangenen Dienstag Fotos, die von der 1997 ins All entsandten Saturn-Raumsonde "Cassini" aufgenommen wurden. "Cassini" war im Juli 2004 nach einer siebenjährigen Reise über 3,5 Milliarden Kilometer in eine Umlaufbahn um den Ringplaneten eingeschwenkt. Auf den nun veröffentlichten Fotos sind die Saturn-Ringe zum Teil in brillanter Schärfe zu erkennen, wohingegen Erde und Mond nur als kleine leuchtende Punkte auftauchen. Die Aufnahmen wurden durch den Umstand ermöglicht, dass die Sonne im Moment des Auslösens von der Kamera aus gesehen hinter dem Saturn verborgen war. Andernfalls wäre die Lichteinstrahlung zu intensiv gewesen.

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Foto: REUTERS/NASA

Wasser unter der Sahara erneuert sich

Tief unter der Sahara verbergen sich große Mengen an Wasser, das teilweise besonders alt sein dürfte. Eine Untersuchung von französischen Wissenschaftern hat nun allerdings gezeigt, dass das wertvolle Nass unter dem Wüstenboden nicht ausschließlich fossil ist, sondern sich im Jahresrhythmus durch bisher unbekannte Quellen erneuert. Mit Hilfe von Satellitendaten schätzen die Forscher, dass zwischen 2003 und 2010 im Jahresdurchschnitt 1,4 Kubikkilometer Wassers in den Grundwasserkörper einfließen; das sind rund 40 Prozent des von Menschen (vor allem für den Erhalt von Oasen) entnommenen Wassers. Damit kann die Wasserentnahme zwar nicht kompensiert werden. Es zeigt aber immerhin die Chance auf, dass durch geeignete Maßnahmen eine nachhaltige Wasserwirtschaft in den Sahara-Staaten möglich wäre.

Foto: IRD / V. Simonneaux

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"Dröhnende Motoren"

Eine für Anfang September geplante Ausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) am Fliegerhorst Hinterstoiser (Hangar 8) in der Steiermark widmet sich der Geschichte des österreichischen Motorsports am Fliegerhorst Zeltweg, wo von 1957 bis 1968 schon die internationalen Stars des Motorsports ihre Runden drehten. Ein Schwerpunkt  der Schau "Dröhnende Motoren" ist natürlich Jochen Rindt gewidmet, der als heimische Motorsport-Legende schon damals tausende Motorsportbegeisterte nach Zeltweg zog. Im Bild: der berühmte Lotus 49, mit dem Rindt 1970 noch einmal einen Sieg erfuhr.

Foto: APA/MARKUS KUCERA

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Elefantenjagd mit Giftpfeilen

Nachdem die Behörden eine große Zahl ihrer Schusswaffen sichergestellt haben, setzen Elefanten-Wilderer in Kenia neuerdings bei der illegalen Jagd vergiftete Pfeile ein. Nach Angaben des Kenya Wildlife Service (KWS) wurden im Schutzgebiet Tsavo in den vergangenen zwei Monaten vier Elefanten auf diese Weise getötet, pro Tag werden vier bis fünf verletzte Tiere behandelt. Die Wilderer warten, bis die Tiere durch das Pfeilgift verendet sind und sägen dann die Stoßzähne ab. Das Elfenbein, dessen Handel seit 1989 weltweit verboten ist, wird vor allem nach Südostasien und in den Nahen Osten geschmuggelt. Es wird in der traditionellen Medizin verwendet oder als Dekorationsobjekte.

Foto: Karel Prinsloo, File/AP/dapd

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Kraftstoff aus Algen

Mit wachsendem Bedarf nach alternativen Energieressourcen setzen immer mehr Energiekonzerne auch auf Biomasse als Rohstoff. Der deutsche Linde-Konzern etwa hat in der vergangenen Woche entsprechende Entwicklungsziele bekannt gegeben. In Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Sapphire Energy will Linde eine neue Technologie kommerzialisieren, mit der Algen-Biomasse im großen Maßstab zu Rohöl verarbeitet werden kann. Das Verfahren wird bereits im Pilotmaßstab erfolgreich getestet. Das aus den Algen gewonnene Öl kann über weitere Verfahrensschritte in einen Diesel-ähnlichen Kraftstoff umgewandelt werden.

Foto: REUTERS/Jon Nazca

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Schneeleoparden-Beobachtung per Drohne

Schneeleoparden leben im zentralasiatischen Hochgebirge und sind akut vom Aussterben bedroht. Um die Bestände im südlichen Sibirien besser unter Kontrolle zu halten, setzen Forscher nun Drohnen ein. Kleine unbemannte Flugkörper sollen demnächst in den Bergen des Nationalparks Sajano Schuschenskowo den Lebensraum der Tiere untersuchen. Nach Schätzungen leben in Russland zwischen 150 und 200 Exemplare der seltenen Raubkatzen. Ziel sei, ihre genaue Zahl zu ermitteln sowie Fotos und Videos aus den schwer zugänglichen Gebieten zu erhalten. Die Nationalpark-Mitarbeiter würden nun an den Drohnen geschult, die 300 Meter hoch und 50 Kilometer weit fliegen könnten.

Foto: WCS, Julie Larsen Maher/AP/dapd

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Gebeine aus der Kreidezeit

Im Norden Mexikos graben Paläontologen derzeit das Skelett eines Dinosauriers aus der Kreidezeit aus. 50 Wirbel des Schwanzes des sogenannten Lambeosaurus sind bei den Arbeiten in der Wüste des Bundesstaats Coahuila bereits freigelegt worden, berichtete vergangene Woche das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH). Darüber hinaus haben die Forscher Bein- und Hüftknochen des Tieres geborgen. Der Dinosaurier hat vermutlich vor etwa 72 Millionen Jahren gelebt, erklärte Ausgrabungsleiterin Felisa Aguilar.

Ansichtssache

Foto: REUTERS/INAH

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Zoowelt I

Bei den aktuell herrschenden Temperaturen, muss auch unter den Zootieren für Erfrischung gesorgt werden. Im Wiener Tiergarten Schönbrunn werden einige Arten wie Keas, Berberaffen und Nasenbären von ihren Pflegern mit speziellen Eislutschern verwöhnt. Die Sorten richten sich dabei ganz nach den Geschmäckern und Bedürfnissen der Zoobewohner. Die Nasenbären (im Bild) etwa lieben süßes Obst. Für ihre "Eisbecher" werden Weintrauben, Mangos und Bananen in Orangensaft tiefgefroren. Damit das Eis bei den Tieren in Schönbrunn aber etwas Besonderes bleibt, steht die süße Abkühlung nicht jeden Tag am Speiseplan.

Foto: APA/Tiergarten Schönbrunn/DANIEL ZUPANC

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Zoowelt II

Erstmals in Europa ist es gelungen, Philippinenkrokodile nachzuzüchten: Im Kölner Zoo sind in der vergangenen Woche zwei Babys der sehr seltenen Krokodilart geschlüpft. Die Krokodileltern sind den Angaben zufolge sehr aggressiv und werden eigentlich getrennt gehalten. Nur hin und wieder öffneten die Pfleger eine Schleuse - das hat offensichtlich auch ausgereicht: Anfang Mai entdeckten Mitarbeiter des Zoos zehn Eier im Nisthügel. Einige waren verformt, die restlichen wurden in einem Inkubator bebrütet. Nach 79 Tagen schlüpfte der Nachwuchs. Das Philippinenkrokodil gehört zu den am stärksten bedrohten Krokodilarten der Welt. Die Eltern der Babys im Kölner Zoo wurden im Rahmen eines Schutzprogramms nach Deutschland gebracht. (red, derStandard.at, 29.7.2013)

Foto: APA/EPA/FEDERICO GAMBARINI