Die jungen Leute haben keinen Mut zum Risiko und keine Hartnäckigkeit. Eh kloar. Und: Eine "gesunde Ohrfeige" ist als Erziehungsmittel schon richtig - "wenn es notwendig ist".

Felix Baumgartner hat wieder ein Interview gegeben. Wenn man aus der Stratosphäre gesprungen ist, dann hat man eben Celebrity-Status und wird auch zu (gesellschafts)politischen Fragen interviewt.

Warum eigentlich? Da kommt ja nichts, was nicht jeder x-beliebige Couch-Potato auch von sich gibt. Erkenntniswert hat das schon - nämlich, dass auch Menschen mit außergewöhnlichen technisch-sportlichen Leistungen einen unglaublichen Mist daherreden können. Charles Lindbergh, der 1927 mit einem einmotorigen Flugzeug erstmals im Soloflug den Atlantik nonstop überquerte, hatte später deutliche Sympathien für Hitler-Deutschland.

Felix Baugartner hat sich schon für eine "gemäßigte Diktatur" ausgesprochen und sonst auch viel Stammtisch-Unsinn geredet. Bei der FPÖ oder bei Stronach wird er wohl nicht unterkommen, weil da diese Sache mit der Übersiedlung in die Schweiz wegen Steuerfragen ist. Das hat auch der rechtspopulistische Wähler nicht so gern, auch wenn er das mit der "x'unden Watschen" nachvollziehen kann.

Lasst Baumgartner (und die ähnlichen Erscheinungen) springen und stellt ihnen nachher nur noch die altehrwürdige Sportreporterfrage: "Wie haben Sie sich gefühlt?" (Hans Rauscher, DER STANDARD, 26.7.2013)