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Der Tablet-Markt könnte nicht das gleiche Sättigungslevel wie der von Smartphones erreichen

Foto: apa

Tablets erfreuen sich zwar zunehmender Beliebtheit, eine rasante Adaption wie man sie bei Smartphones erlebt hat, ist aber momentan nicht in Sicht. Auch die Verkaufszahlen des iPads – aktuell das bestverkaufte Tablet – sind im letzten Geschäftsquartal zurückgegangen. Das liegt einerseits an der Konkurrenz, denn immer mehr Hersteller setzen bei neuen Produkten auf Tablets, andererseits könnte der Markt schon bald gesättigt sein. Das behauptet zumindest Autorin Rebecca J. Rosen von "The Atlantic".

Sättigungslevel erreicht

Die Adaption von Technologie läuft laut Untersuchungen heutzutage rasanter ab als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren, weshalb ein Produkt oder eine Technologie rascher ein gewisses Plateau erreicht als Technologien, die vor fünzig Jahren eingeführt wurden. Es hat etliche Jahrzehnte gedauert, bis Küchen mit Geschirrspülern und Wohnzimmer mit Fernsehern ausgestattet waren, im Gegensatz dazu haben Computer relativ rasch die Arbeitsräume der Menschen erobert. Dieses Sättigungslevel werde irgendwann von jeder Technologie erreicht, so Rosen.

Keine Notwendigkeit

Rosen betont allerdings, dass es für bestimmte Technologien Ausnahmen gebe, weshalb die Autorin iPads bzw. Tablets mit dem Fahrrad vergleicht. Das Fahrrad sei nämlich – im Gegensatz zum Geschirrspüler, Elektrizität im Allgemeinen oder dem Fernseher – zwar etwas, mit dem der Großteil der Menschheit etwas anfangen könne, aber noch lange nicht jeder eines besitze und besitzen wolle. Das Fahrrad sei zwar günstig und fast jeder Amerikaner könne Fahrradfahren, aber die meisten würden kein eigenes haben. Die Notwendigkeit, ein Fahrrad zu besitzen, werde aufgrund von öffentlichen Verkehrsmitteln und Autos nicht gesehen.

Tablet-Markt nicht stark ausbaufähig?

Radfahrer, die ein eigenes Bike haben, würden es zwar lieben, aber für alle anderen seien diese völlig bedeutungslos. Im Gegensatz dazu haben aber 90 Prozent aller erwachsenen US-Bürger ein Handy. Deshalb glaubt Rosen, dass der Tablet-Markt nicht so weit ausbaufähig ist wie jener von Smartphones. Sollten die Verkaufszahlen also – im Gegensatz zu den Erwartungen der Analysten – stagnieren, könnte dies eine Untermauerung für Rosens Theorie sein. (red, derStandard.at, 25.7.2013)