Der Höhepunkt des diesjährigen Sommers ist da und damit das große Stöhnen wegen der Hitze. Höhlen bieten jetzt Abkühlung, in Österreich gibt es genug davon.

In Werfen im Pongau, rund 40 Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt liegt die Eisriesenwelt. Geschulte Höhlenführer zeigen bis zu 40 Personen pro Führung in etwa einer Stunde und 15 Minuten das eisige Höhlensystem. Am Eingang gibt es Grubenlampen für die Besucher, warme Kleidung sollte - auch bei über 30 Grad Außentemperatur - unbedingt mitgebracht werden. Die Eishöhle steht unter Naturschutz, auf die natürliche Erscheinung wird besonders viel Wert gelegt, weshalb die beeindruckenden Eisskulpturen auch nicht künstlich mit bunten Lichtern ausgeleuchtet werden. Die Höhle ist von Mai bis Oktober geöffnet.

Info: Eisriesenwelt

Foto: Eisriesenwelt

Auch kühl: die Lurgrotte in Peggau nahe Graz. Diese Höhle fasziniert durch ihre vielfältigen Tropfsteine - sowohl Stalagtiten als auch. Stalagmiten. Die Höhle ist das ganze Jahr über geöffnet, allerdings können im Sommer nur ein bis zwei, im Winter vier Kilometer Länge besichtigt werden. Der Besuch der Höhle ist wetterabhängig, bei starkem Regen kann es zu Überschwemmungen kommen. Führungsbetrieb im Sommer ist vom 1. April bis zum 31. Oktober jeweils von 9 bis 16 Uhr.

Info: Lurgrotte

Foto: Lurgrotte

Einige Anstrengung muss man für einen Besucher der Bleiweißgrube, einer als Naturdenkmal ausgewiesenen Höhle in Kapellen im Bezirk Mürzzuschlag in der Steiermark in Kauf nehmen. Ein zwei Kilometer langer, relativ steiler Fußmarsch von Kapellen aus führt zur Höhle, die frei begehbar ist. Wer lieber eine Führung möchte, kann diese telefonisch reservieren (0664/4461652). Festes Schuhwerk und eine Stirnlampe sollten unbedingt mit genommen werden. Mit nur 56 Metern Länge und sieben Metern Höhe zählt die Bleiweißgrube nicht zu den größten, wohl aber zu den interessantesten Höhlen in Österreich. Hier wurden Artefakte aus der Altsteinzeit gefunden, vermutlich diente die Höhle Jägern als Unterschlupf.

Info: Naturpark Mürzer Oberland

Foto: Bleiweisshöhle/E. Filzwieser

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Bad Eisenkappel liegt im Süden Kärntens im Bezirk Völkermarkt. Hier befindet sich die Obir-Tropfsteinhöhle, die 1991 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. 1,3 Kilometer lang ist der Rundgang durch die Höhlen, in denen durchschnittlich acht Grad Lufttemperatur herrschen. Die Tropfsteine werden durch einsickerndes Wasser gebildet und wachsen im Lauf der Jahrhunderte zu wahren Riesen heran. Geöffnet ist die Höhle vom 13. April bis zum 13. Oktober.

Info: Obir Tropfsteinhöhle

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In der Nähe von Weiz liegt die Grasslhöhle in 720 Metern Seehöhe im Südhang des "Lärchsattels". Sie ist die älteste Schauhöhe in Österreich und gewährt Einblick in tausende Jahre Erdgeschichte. Durch Auffaltungen, Hochhebungen und Einstürze ist im Laufe der Zeit die heutige Höhle mit ihrem beeindruckenden Dom entstanden, der einen Durchmesser von rund 20 Metern aufweist. Die Tropfsteine, von denen einige um die 100.000 Jahre alt sind, haben durch ihr stetes Wachstum natürliche Raumteiler gebildet.

Info: Grasslhöhle

(Symbolfoto)

Gebirgsbewegungen mit Einbrüchen, Auffaltungen und Schuppenbau sind für die Entstehung der Nixhöhle verantwortlich. In der Höhle sind beeindruckende Tropfsteingebilde zu bewundern, der Name stammt übrigens vom lateinischen Wort "Nix" für Schnee ab, der den milchigen Sinter der Höhle beschreibt. Die Nixhöhle liegt im Pielachtal in Niederösterreich, eine Führung durch die Gänge und Hallen dauert ca. eine Stunde. Führungen gibt es vom 1. Mai bis zum 26. Oktober.

Info: Nixhöhle

Foto: wikimedia.org

Foto: wikimedia.org

In der Steiermark liegt das so genannte Katerloch, und zwar in der Nähe von Weiz. Es ist die tropfsteinreichste Höhle in Österreich, die größte Säule ist 22 Meter hoch mit einem Umfang von 46 Metern. In der "Fantasiehalle" befindet sich ein wahrer Urwald aus 4.000 Tropfsteinstrukturen. Die Durchschnittstemperatur in der Höhle beträgt etwa 5 Grad Celsius, die Luftfreuchtigkeit liegt bei 98 Prozent. Besucher gelangen über Serpentinen, Eisentreppen und 400 Stufen durch das Höhlensystem und überwinden dabei 135 Höhenmeter. Besucht werden kann die Höhle von April bis Oktober gegen telefonische Voranmeldung; Führungen ab vier Personen.

Info: Katerloch

Foto: Steiermark Tourismus/Gery Wolf

70 Meter lang und 12 Meter tief ist die Allander Tropfsteinhöhle im Buchberg in Alland. Die Ganghöhen variieren zwischen einem und 12 Metern Höhe, die Höhlendecke liegt so nah an der Oberfläche, dass zum Teil Wurzeln von Pflanzen eindringen. Auch für das unterirdische Leben ist die Nähe zur Oberfläche günstig, Höhlenheuschrecken, Schmetterlinge, Höhlenspinnen und andere Tiere leben in den kühlen Hallen. Die Ausformung der Tropfsteine ist vielfältig, es gibt Perlsinter, Deckensapfen, Laugungsnischen, Bergmilch und Wasserschlote. Ein 10.000 Jahre altes Braunbärenskelett ist einer der Attraktionen der Höhle. Die Höhle ist von April bis Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, im Juli und August auch an Wochentagen von 13 bis 17 Uhr.

Info: Tropfsteinhöhle Alland

Foto: wikimedia.org

Foto: http://www.wikimedia.org

Richtig kalt ist es in der Dachstein Eishöhle deren Besuch nur mit einem ausgebildeten Führer erlaubt ist. Warme Kleidung ist bei maximal 4 Grad Celsius ebenfalls Pflicht. Die Dachstein Eishöhlen liegen über dem Trauntal, die Gebilde aus Eis entstehen durch Sickerwasser, das durch den Fels in die Höhle gelangt. Im Sommer schmelzen die Eisskulpturen ein wenig ab, allerdings verzeichnet die Höhle eine positive Wachstumsbilanz. Die Eishöhle ist vom 1. Mai bis 27. Oktober geöffnet.

Info: Dachstein Eishöhle

Foto: Dachstein im Salzkammergut | Schöpf

Im Gemeindegebiet von Angerberg, nördlich von Wörgl in Tirol, befindet sich auf der Hundalm die Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle. Der Führungsweg ist 180 Meter lang und weist Eisfiguren und mächtiges Bodeneis auf. Das Höhleneis ist ganzjährig vorhanden und bis zu sieben Meter dick, wobei die Entstehung des massiven Eises 605 bis 690 nach Christus datiert wird. Die durchschnittliche Temperatur in der Höhle liegt bei ca. 4 ° Celsius, im Frühjahr werden die niedrigsten Temperaturen erreicht, dann bildet sich auch das neue Eis. Bis 25. August finden tägliche Führungen statt, anschließend gibt es noch Führungen am 31. August, 01,. 07., 08., 14., 15., 21., 22., 28. und 29. September.

Info: Hundalm Eishöhle

Foto: Renate Tobitsch

In den Göstlinger Alpen liegt eine der größten Höhlen Niederösterreichs. Großräumige Hallen sowie steile, zerklüftete Abstürze sind charakteristisch für die Hochkarhöhle. Einst war der Hochkarschacht, wie die Höhle auch genannt wird, eine beeindruckende Tropfsteinhöhle. Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren jedoch kam es zu Verstürzen und die Tropfsteinhöhle wurde großteils verschüttet. Die Höhle ist 500 Meter lang, mit einem Höhenunterschied von 120 Metern ist sie eine der tiefsten Höhlen in Niederösterreich. Führungen finden vom 15. Juni bis zum 13. Oktober jeweils mittwochs und sonntags um 14 Uhr statt; ab zehn Personen.

Info: Hochkarhöhle

Foto: Hochkarhöhle

Ein riesiges Loch im Berg führt in eine 542 Meter tiefe Höhle bei Mixnitz in der Nähe der Bärenschützklamm. Die Drachenhöhle wurde bereits vor 50.000 Jahren sowohl von Menschen als auch von Tieren als Zufluchtsort genutzt. Heute kann man die Höhle mit geschulten Höhlenführern besuchen, die sicher durch das Labyrinth des Höhlensystems führen. Bevor man jedoch in die kühle Höhle eintreten kann, muss man einen Fußmarsch auf sich nehmen, der 1,5 Stunden dauert. Führungen gibt es dieses Jahr noch am 28. Juli, am 10. und 25. August, am 7. und 22. September sowie am 5. Oktober.

Info: Drachenhöhle

Foto: Gemeinde Pernegg an der Mur

Die größte Tropfsteinhöhle in Niederösterreich liegt nur 70 Kilometer von Wien entfernt bei Kirchgerg am Wechsel. Bei einer Temperatur von 8 Grad Celsius im Inneren der Hermannshöhle sollten Besucher warme Kleidung mit nehmen, Besuche sind nur im Rahmen von Führungen möglich. Geöffnet ist die Höhle bis 30. September täglich von 9 bis 17 Uhr. Von Oktober bis April kann die Hermannshöhle an Samstagen, Sonn- und Feiertagen besucht werden sowie nach Vereinbarung.

Info: Hermannshöhle

(todt, derStandard.at, 26.7.2013)

Foto: Hermannshöhle