Braunbären zählen in der Ukraine zu den geschützten Arten. Laut Vier Pfoten werden bis zu 20 als Kampfbären gehalten.

Foto: Vier Pfoten

Kiew/Wien - Auf den Pokalen prangt nicht nur gut sichtbar Logo und Schriftzug des französischen Tierfutterherstellers Royal Canin, sondern in ukrainischer Sprache auch, wofür die Trophäe verliehen wird: "Zweiter nationaler Wettkampf zwischen Huskies und Bären, 25. bis 28. April 2013."

Der Konzern beteuert in einer Stellungnahme Anfang Juni, von einem Sponsoring der illegalen Bärenkämpfe nichts gewusst zu haben - doch ein Video, das von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Dienstag veröffentlicht wurde, belastet ihn schwer. Ein angeketteter Bär wird in einem Waldstück nahe Winnyzja über mehrere Stunden von Hunden angegriffen. Damit er wenig Spielraum hat, zerren ihn einige Männer an der Kette über den Kampfplatz. Die Plastikbänder, mit denen das Areal begrenzt ist, sind ebenfalls mit Royal Canin bedruckt.

Eigenes Süppchen gekocht

"Sie können sich schlecht abputzen", sagt Elisabeth Penz von Vier Pfoten. "Möglicherweise hat das Headquarter in Paris nichts davon gewusst, aber die ukrainische Vertretung hat eindeutig ihr eigenes Süppchen gekocht." Die Tierschutzorganisation fordert Royal Canin dazu auf, sich finanziell nun an der artgerechten Unterbringung der gequälten Kampfbären zu beteiligen. (juh, DER STANDARD, 24.7.2013)