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In die Cyberkriegsführung sind zunehmend private Unternehmen involviert.

Foto: Reuters

Die breit angelegte Überwachung der Internetnutzer durch US-Geheimdienste rücken zunehmend Unternehmens ins Licht, die Systeme zur Spionage und Cyberkriegsführung entwickeln. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge haben Investoren im vergangenen Jahr 700 Millionen US-Dollar in Sicherheits-Startups eingebracht.

Wachstumsmarkt

Die 700 Millionen seien nur Teil eines größeren Technologiemarktes, der von 67,1 Milliarden Dollar in diesem Jahr auf 93 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2017 anwachsen soll. Das Wachstum sei vor allem auf verstärkte Investitionen in Cyber-Kriegsführung zurückzuführen. Mit der NSA arbeiten laut Bericht über 80 Unternehmen in diesen Bereichen zusammen.

Ex-NSA-Direktor im Aufsichtsrat

Eines der Unternehmen, das in den vergangenen Jahren kräftige Finanzspritzen erhalten habe, ist Endgame. Das Unternehmen aus Atlanta bietet laut Bericht Tools für Überwachung und Cyberangriffe. Dazu gehöre die Software "Bonesaw", mit der angreifbare Computer lokalisiert werden können. Zu den Kunden von Endgame zählt die US-Regierung. Im Aufsichtsrat sitzt mit Kenneth Minihan ein ehemaliger NSA-Direktor.

Kritik

Dass private Unternehmen Systeme zur Überwachung und Cyberkriegsführung für Regierungen entwickeln wird auch bei Investoren durchaus mit Skepsis gesehen. Cyberkrieg würde jedoch die Einbindung privater Unternehmen erfordern, meint etwa der früheren Google-Manager Sumit Agarwal, der mit Shape Security selbst ein Sicherheitsunternehmen gegründet hat. Die US-Regierung habe selbst nicht die entsprechenden Kapazitäten, um stetes mit Angreifern aus dem Internet mithalten zu können. (red, derStandard.at, 23.7.2013)