Aktuell gibt es an 17 der 21 Universitäten in Österreich einen Behindertenbeauftragen.

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Innsbruck - Bundesbehindertenanwalt Erwin Buchinger kritisiert die Möglichkeiten für behinderte Menschen zum Hochschulzugang. "Die empirischen Daten zur Einbeziehung behinderter Menschen in die tertiäre Bildung sind nicht ermutigend", sagte Buchinger bei einer Pressekonferenz anlässlich der achten internationalen Konferenz zu Hochschulbildung und Behinderung am Montag in Innsbruck.

36.500 Studierende mit Behinderung

"In den letzten zehn bis 20 Jahren hat es viele positive Entwicklungen gegeben. Dennoch liegt die Zahl der Menschen mit Behinderung mit einem Hochschulabschluss in Österreich weiter unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung", kritisierte der ehemalige SPÖ-Sozialminister. Rund 36.500 Menschen mit Behinderung würden laut dem Behindertenanwalt an Österreichs Hochschulen studieren. Der überwiegende Anteil davon an Universitäten, weil die Aufnahmeprüfungen an Fachhochschulen oft eine unüberwindbare Barriere darstellen würden.

Alle drei Jahre würde man die Behindertensituation an Österreichs Hochschulen erheben, erklärte der ebenfalls beim Pressegespräch anwesende Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP). Dieser eröffnete am Montag die Konferenz. Aktuell gebe es an 17 der 21 Universitäten in Österreich einen Behindertenbeauftragen. An den Fachhochschulen liegt die Zahl mit lediglich vier weit darunter.

Historische Gebäude unter Denkmalschutz

An der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck habe es laut Vizerektor Roland Psenner in den letzten Jahren bezüglich eines barrierefreien Zugangs einen "gewaltigen Fortschritt" gegeben. Eines der größten Probleme seien die historischen Gebäude, von denen viele unter Denkmalschutz stehen würden, erklärte Elisabeth Rieder, Behindertenbeauftragte der Universität Innsbruck. Dadurch sei der Umbau für barrierefreie Zugänge oft schwierig. (APA, 22.7.2013)