Ankara - Der inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan setzt auf eine Fortsetzung der vom Scheitern bedrohten Friedensverhandlungen mit der türkischen Regierung. Dazu müsse diese aber nun konkrete Schritte unternehmen, forderte Öcalan am Sonntag. Er äußerte sich nach einem Treffen mit einer Delegation der prokurdischen Oppositionspartei BDP, die Öcalans Erklärung verbreitete. Darin heißt es, der Friedensprozess werde in aller Ernsthaftigkeit fortgesetzt. Er sei nicht festgefahren.

Am Freitag hatte die von der Türkei und anderen Ländern als terroristisch eingestufte Kurdische Arbeiterpartei PKK eine "letzte Warnung" an die Regierung gerichtet und mit einem Abbruch der Gespräche gedroht. Öcalan rief die Regierung zu praktischen Maßnahmen auf, bevor das Parlament im Oktober wieder zusammentritt.

Beide Seiten hatten im Oktober 2012 Verhandlungen über ein Ende des jahrzehntelangen bewaffneten Kampfes aufgenommen, bei dem 40.000 Menschen getötet wurden. Die Vereinbarungen sehen einen Abzug der PKK-Kämpfer aus der Türkei in die Kurdenprovinz im Norden Iraks vor. Im Gegenzug sollen die Rechte der kurdischen Minderheit in der Türkei gestärkt werden. (APA, 21.7.2013)