Bagdad - Bei einem Selbstmordanschlag in einer sunnitischen Moschee in der irakischen Kleinstadt Wajihiya (Provinz Diyala) sind am Freitag mindestens 20 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei und von Rettungskräften sprengte sich ein Mann während des Freitagsgebets in der Abou-Bakar-Sadir-Moschee in die Luft. Weitere Todesopfer wurden befürchtet. Über die Motive des Attentäters war vorerst nichts bekannt.

Der Irak wird seit Monaten von einer Welle extremer Gewalt zwischen den Glaubensgruppen erschüttert. Fast täglich kommt es zu Anschlägen, oft auf Moscheen. Allein im vergangenen Monat starben fast 800 Menschen. Im Juli kamen bisher schon 460 Menschen bei Anschlägen ums Leben.

Hintergrund sind die wachsenden Spannungen zwischen Sunniten, Schiiten und Kurden. Die Gewalt und die Unfähigkeit der politischen Vertreter der Bevölkerungsgruppen, zu einer tragfähigen Machtteilung zu kommen, nähren die Sorge, dass der Irak zehn Jahre nach der US-geführten Invasion und dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein auseinanderbrechen könnte. (APA, 19.7.2013)