Wie stark Unternehmen zielgruppenspezifisch beim Rekrutieren und Halten von Mitarbeitern agieren sollten, befüttert eine aktuelle Umfrage: "Soft facts", eine sympathische Unternehmenskultur und Unternehmenswerte, mit denen man sich identifizieren kann, seien ausschlaggebend für die Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber, haben die Forscher der GfK Austria unter 2000 Befragten erhoben. Die wichtigsten Kriterien für österreichische Erwerbstätige (inklusive der Befragten in Karenz und Studierender mit Fulltime- oder Nebenjob), die eine Wahl zwischen gleichwertigen Jobs bei verschiedenen Arbeitgebern hätten, sind demnach:

  • eine sympathische Unternehmenskultur (61 Prozent),
  • Unternehmenswerte, mit denen man sich identifizieren kann (46 Prozent),
  • ein Bezug zu den Produkten und Dienstleistungen (41 Prozent)
  • sowie ein guter Ruf des Unternehmens (40 Prozent).

Im "Mittelfeld" liegt dann die Bedeutung der Vorgesetzten (die der unmittelbaren Chefs liegt vor der Wichtigkeit der Führungsmannschaft insgesamt). Relativ unwichtig sind dann die Unternehmensgröße oder wie lange es das Unternehmen schon gibt.

Während es in diesem Wertekonstrukt kaum Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, zeigen sich die Prioritäten der Generationen doch unterschiedlich. Konkret fallen erwerbstätige Teenager dadurch auf, dass ihnen die Vorgesetzten deutlich öfter wichtig sind, um sich für ein Unternehmen zu entscheiden. Sie finden auch Start-ups mehr als zehnmal so oft erstrebenswert.

Der insgesamt für alle unbestritten wichtigste Faktor, die Unternehmenskultur, ist den 20- bis 29-jährigen Erwerbstätigen noch wichtiger, die 50- bis 59-Jährige wollen öfter als alle anderen Altersgruppen Werte vorfinden, mit denen sie sich identifizieren können. Knapp vor der Pension zählt für die ab 60-Jährigen die Unternehmenskultur fast so sehr wie für die Jungen. (kbau, DER STANDARD, 20./21.7.2013)