Geheimdienstaffäre in der "ZiB 2": Hier zum Nachsehen auf tvthek.orf.at.

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"Es gehört zum Wesen von Nachrichtendiensten, dass man nicht in der Öffentlichkeit über sie spricht, auch wenn das unpopulär ist." So lautete die trockene Begründung des Pressesprechers von Verteidigungsminister Gerald Klug, warum dieser nicht über eine etwaige Kooperation österreichischer Behörden mit der NSA Auskunft geben möchte. Armin Wolf las sie vor, in Ermangelung auskunftsfreudiger Gäste.

Was Klug freilich trotzdem nicht verhindern kann: dass andere darüber sprechen. Und so geschah es auch in der ZiB 2 in Form eines Beitrags, der sich in Spekulationen über geheime Machenschaften erging – ohne über viel konkretes, mithin herzeigbares Material zu verfügen.

Der mit der undankbaren Aufgabe betraute TV-Redakteur behalf sich mit Bildern, in denen der Verdacht alles, die Information jedoch enden wollend war. Auf Außenaufnahmen einer Kaserne, in denen ein Polizist verräterisch mit gezücktem Handy auf und ab geht, folgen die kalt-abweisenden Fassaden von US-Botschaft und Rossauer Kaserne. Ein Höhepunkt dann Außenminister Spindelegger, der hurtig auf seinen Schreibtisch Kurs nimmt, sich hinsetzt – und nichts sagt.

Immerhin erfährt der aufmerksame Besucher dann jedoch, wo alle geheimen Kanäle zusammenlaufen: im Parlament, in dem die (aus der Froschperspektive gefilmten) Säulen dämonisch hochragen. Von den betrauten Personen ist dann leider nur Schuhwerk zu sehen, Rückenansichten von Männern in Anzügen, wie in einem Verschwörungsthriller von Alan J. Pakula.

Alles in allem: Gefundenes Fressen nicht nur für Paranoiker, sondern auch für unsere Freunde von Maschek – sogar der Bundespräsident kam vor. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD, 19.7.2013)