Soriano, die verlängerte Hand.

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Red Bull Salzburg ist mit dem Kopf auch unmittelbar vor Saisonstart in der Fußball-Bundesliga bereits bei der Qualifikation für die Champions League. Die Vorbereitung des Vizemeisters war zu einem wesentlichen Teil auf die schwierigen Aufgaben auf internationalem Parkett ausgerichtet. Am Freitag (12.00 Uhr) erfahren die Salzburger auch ihren Auftaktgegner - im Gegensatz zu den anderen heimischen Europacup-Startern bereits ein echtes Kaliber.

Zur Auswahl stehen neben Olympique Lyon, PSV Eindhoven und nach rechtlichen Streitigkeiten entweder Fenerbahce Istanbul oder PAOK Saloniki auch Zenit St. Petersburg und Metalist Charkiw. "Alle Mannschaften sind Herausforderungen, wir sehen uns aber auch gegen keine Mannschaft als chancenlos an", betonte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. An Charkiw waren die Bullen aber bereits 2012 in der K.o.-Phase der Europa League mit 0:4 und 1:4 gescheitert.

Keine Angstgegner

Einen Angstgegner oder ein Wunschlos wollte Schmit nicht nennen. "Wir haben gezielt darauf hingearbeitet, gegen alle fünf Mannschaften bestehen zu können, auch gegen die beste", erklärte der Deutsche. "Unsere Vorbereitung war auf die Champions-League-Qualifikation abgestimmt. Gut, dass wir jetzt dann auch den Gegner kennen." Gespielt wird am 30./31. Juli und 6./7. August, zum Einzug in die Königsklasse wäre noch eine weitere Runde zu überstehen.

Bestreiten dürften die Salzburger die richtungsweisenden Begegnungen mit dem Innenverteidiger-Duo Martin Hinteregger/Andre Ramalho. Schmidt setzt mangels Alternativen auch beim Ligastart am Samstag in Wr. Neustadt auf die beiden Youngsters (20 bzw. 21 Jahre alt). Isaac Vorsah fällt nach seinem Kreuzbandriss noch länger aus, Franz Schiemer und Rodnei werden erst in zwei bis drei Wochen wieder zur Verfügung stehen - wenn alles nach Plan läuft.

Von der Genesung des Duos ist auch abhängig, ob der Budgetkrösus noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. "Wir haben derzeit nur zwei fitte Innenverteidiger. Wenn ihnen nichts passiert, bin ich optimistisch. Wir müssen aber für den Fall der Fälle gerüstet sein", meinte der Chefcoach. Gleichzeitig will er am Ende nicht mit zu vielen Akteuren für eine Position dastehen. Schmidt: "Die Situation ist schwierig." Ein Drahtseilakt.

Kapitän Soriano

Im Gegensatz zur Kapitänsfrage - Schmidt übertrug das Amt für die neue Saison Stürmer Jonatan Soriano, Schiemer fungiert als sein Vertreter - ist die Torhüterfrage zwei Tage vor dem Bundesliga-Auftakt noch nicht geklärt. Der ungarische Neuzugang Peter Gulacsi dürfte gegenüber Alexander Walke und dem eben erst ins Mannschaftstraining eingestiegenen Eddie Gustafsson in der Pole Position stehen.

"Es gibt Tendenzen. Wir haben auf der Torhüterposition genauso wie auf allen anderen Positionen eine sehr hohe Konkurrenz", erinnerte Schmidt. "Da sind die Unterschiede nicht sehr groß." Walke hat die schlechtesten Karten, war er doch bereits im Finish der vergangenen Saison als Nummer eins von Routinier Gustafsson abgelöst worden. Im Test gegen Schalke 04 (3:1) und im Cup gegen Union St. Florian (9:0) stand zuletzt jeweils der von Liverpool geholte Gulacsi im Tor. (APA; 18.7.2013)