Honda erweitert den CR-V um einen kleinen Diesel. Der Allrad kommt weg, dafür wird das Fahrwerk straffer. Das Ergebnis ist ein sparsamer SUV, der sich agil bewegen lässt

Ja, es gibt sie, ein paar Bergstraßerln im Umland von Prag. Dort führen wir den Honda CR-V mit dem neuen Motor aus. Während uns der SUV nach oben zieht, klingt im Ohr noch nach, wie Christoph Rust, Produkt-PR-Manager Honda Europa, vor wenigen Minuten noch bedauerte, wie es mit dem Automarkt bergab geht.

Foto: honda

Die Abwrackprämie, und damit eine kleine Erholung in der nach unten strebenden Geraden, die den Namen "Markt" trägt, ist heute nicht mehr als ein launiges Kapitel in der Geschichte. Viele Volumenhersteller knirschen mit den Zähnen, dass es einem im Ohr wehtut, und fast alle suchen sie nach neuen Märkten.

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Honda hat einen solchen gefunden. SUVs verkaufen sich gut, und den Allradantrieb dazu braucht fast keiner. Wozu auch, in der Stadt. Dafür wollen die Leute Autos, die wenig Sprit brauchen, auch wenn sie geräumig und hoch sind, haben die Marktforscher um Herrn Rust herausgefunden.

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Eine große Überraschung ist die Erkenntnis nicht. Und die Neugier eines verwöhnten Autotesters und SUV-Verächters, die er einem solchen Auto entgegenbringt, das mit weniger als fünf Litern auskommt, ist, äh, enden wollend.

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Denn wie gut kann so ein Raumwunder auf Stelzen sein, wenn es weniger als 120 Gramm CO2 pro Kilometer emittiert? Und die 120 Gramm, die waren natürlich aufgelegt, weil sie in mehreren Ländern steuerliche Vorteile bieten.

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Da ist die Überraschung groß, wenn so ein Auto auch wie ein echtes Auto fährt und auf Vollgas nicht vehement losschleicht.

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120 PS und 300 Newtonmeter holt Honda aus dem 1,6-Liter-Turbodiesel. Der ist im Vergleich zum 2,2-Liter-Motor um 47 Kilogramm leichter.

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Alles zusammengerechnet, also auch die Einsparungen beim Antrieb, ist dieser Spritspar-SUV um 116 Kilogramm leichter als sein Allrad-Bruder, rechnet Rust vor.

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Entsprechend agiler fährt sich der Frontler-Diesel-CR-V. Honda hat die Gelegenheit genutzt und auch gleich das Fahrwerk steifer gemacht. Er ist knackiger geworden, der CR-V, obwohl er weniger braucht. Schönes Wunder.  (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 19.7.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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