Wals/Graz - Die Übernahme der Steiermark-Niederlassung des zerschlagenen Baukonzerns Alpine durch die Salzburger Baufirma Hinteregger & Söhne schien schon so gut wie fix, nun müssen die 550 Mitarbeiter der Zweigstelle wieder um ihre Jobs bangen. Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) in ihrer Donnerstagsausgabe berichten, verweigerte eine Bank einen Kredit zur Vorfinanzierung der Baustellen.

Bei der Bank gab man sich am Donnerstag zu der Causa wortkarg. Man könne leider keine Auskünfte erteilen, hieß es laut einer Sprecherin des Kreditinstitutes auf Anfrage.

Wie Firmenchef Claus Gebhard Hinteregger gegenüber der Zeitung sagte, habe die Bank - dem Vernehmen nach handelt es sich um die Sparkasse Steiermark - völlig unerwartet und ohne Vorwarnung den Kredit über kolportierte 20 Mill. Euro abgelehnt. Die Unterlagen mit Informationen über das Eigenkapital seien seit Wochen bei der Bank verfügbar, "nie hat jemand eine negative Äußerung gemacht oder etwas über höhere Eigenkapitalanforderungen gesagt".

Enttäuscht

Hinteregger zeigte sich dementsprechend enttäuscht. "Wir waren euphorisch und sicher, dass das funktioniert. Hausintern haben wir bereits die Zuordnungen geändert. Doch außer Spesen und sehr viel Arbeit bleibt nichts übrig." Er habe zwar Verständnis dafür, dass Banken bei Bauunternehmen in Anbetracht schlechter Erfahrungen vorsichtig sind, "doch in unserem Fall verstehe ich die Vorgangsweise nicht". Er hätte mit der ganzen Firma - sie beschäftigt 600 Mitarbeiter - gehaftet.

Masseverwalter Stephan Riel will dem Gläubigerausschuss im Alpine-Konkurs bereits heute eine neue Lösung vorschlagen. Laut dem Chef der Baugewerkschaft, Josef Muchitsch, gebe es zwei Varianten. Zum einen dürfte es einen weiteren Interessenten für die ehemalige Alpine Steiermark geben. Scheitert aber auch hier die Finanzierung, müsse die Alpine-Niederlassung wohl zerschlagen und auf mehrere kleinere regionale Baufirmen aufgeteilt werden. (APA, 18.7.2013)