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Preissprünge die viel Spaß gemacht haben, leider nur einigen Beteiligten.

Foto: Reuters/Winning

Wien - Die britische Bank Barclays kommt aus den Manipulationsskandalen nicht heraus. Das Geldhaus war das erste, das im Fall des Referenzzinssatzes Libor von britischen und US-amerikanischen Behörden zu einer Millionenstrafe verurteilt wurde. Nun verhängte die US-Energiebehörde FERC eine Rekordstrafe. Barclays muss 470 Millionen Dollar zahlen (357 Millionen Euro), darunter 35 Millionen Dollar an fälschlichen Gewinnen. Zwischen 2006 und 2008 soll die Bank die Strommärkte, besonders im Bundesstaat Kalifornien, manipuliert haben.

Barclays bestreitet die Vorwürfe. "Wir haben die Ansicht, uns in dieser Angelegenheit vehement zu verteidigen", sagte ein Barclays-Sprecher. Die Behörde hat der Bank 30 Tage zur Zahlung der Strafe eingeräumt.

Mit E-Mail-Verkehr und Direktnachrichten zwischen Händlern dokumentiert die US-Aufsicht ein Sittenbild des schnellen Geldes. Immer wieder hätten Händler die physischen Strommärkte manipuliert, auf dem Nachfrager und Anbieter von Strom zusammenfinden. Die dadurch ausgelösten Preissprünge nach oben oder unten sollen der britischen Bank Gewinne mit Finanzderivaten beschert haben. Die Gewinne von Barclays waren dabei die Verluste anderer Händler. Ein Analyst einer Energiefirma hat die Preissprünge in einer E-Mail mit den Schlachten aus Braveheart verglichen: Ein Barclays-Kollege quittiert die Anspielung damit, dass es "höllisch Spaß" mache. (sulu, DER STANDARD, 18.7.2013)