Was tut die EU-Kommission für den europäischen Verbraucher - außer eine Gurkenkrümmungsverordnung zu erlassen und uns in Kooperation mit der Industrie Energiesparlampen aufzuzwingen, die ein wirklich scheußliches Licht absondern? Oder alte Obstsorten zu verbieten?

Diese polemische Frage könnte relativ leicht beantwortet werden, wenn sich jemand (z. B. in der Kommission) die Mühe machen würde, sie umfassend zu beantworten.

Die Europäische Kommission hat in der Tat eine ganze Reihe von konsumentenfreundlichen Maßnahmen durchgesetzt, die Millionen Europäern zugutekommen. Zum Beispiel, dass Flugpassagiere bei Überbuchung einen Anspruch auf Entschädigung haben. Oder dass im Laufe der letzten Jahre die Roaminggebühren im Ausland sowohl für Sprachtelefonie als auch für Internet ziemlich drastisch gesenkt wurden (innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten).

Und nun sollen auch noch die Gebühren für die grenzüberschreitenden Kreditkartentransaktionen gesenkt werden - sowohl für Konsumenten als auch für Händler.

Es gibt also verbraucherfreundliches Leben auf dem Planeten Brüssel, jedenfalls mehr, als die übliche EU-feindliche Kritik (und Polemik) zugeben will. Die Kommission scheint aber diese handfesten Vorteile, die sich aus dem Prinzip der Stärkung des Wettbewerbs ergeben, irgendwie nicht kommunizieren zu können. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 17.7.2013)