Die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire.

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Wien - Das gemeinsame Schlachten eines Schweines ist noch keine Garantie für ewige Liebe. Obwohl es für einen kurzen Moment so scheint, als ob es sein könnte. Das Schweineblut blubbert in die Schale, die das Hausmädchen Felicité bereithält. Der Knecht schnappt einen Blick auf, der ihn ermutigt. "Wollen wir nicht heiraten?", wird er Felicité fragen - und eine Abfuhr erhalten.

Die kurzen Momente sind eine Stärke von Sandrine Bonnaire. In Ein schlichtes Herz, dem symbolstarken Film Marion Laines nach Gustave Flaubert, wirft sie ihr ganzes Potenzial in Bruchteile von Sekunden und legt so die intensive Gefühlswelt der glücklosen Magd frei.

"Es ist schwer zu beschreiben, wie man Gefühle spielt. Sie überkommen dich einfach, und dann überlässt du dich ihnen". sagt Bonnaire in der Arte-Doku Sandrine Bonnaire - Die Rolle ihres Lebens um 21.55 Uhr auf Arte. Ausgehend von ihrer ersten Spielfilmregie 2012 (J'enrage de son absence) spricht Bonnaire von ihrem Beruf und ihrer "Sonderstellung" in ihrer Familie als eine der wichtigsten französischen Filmschauspielerinnen.

Dazu sind Ausschnitte aus Filmen von Maurice Pialat, Agnès Varda, Claude Chabrol und Jacques Rivette zu sehen. (prie, DER STANDARD, 17.7.2013)