Kinshasa - Nach schweren Kämpfen zwischen Soldaten und Rebellen in der Demokratischen Republik Kongo droht die UNO den Aufständischen mit dem Einsatz "tödlicher Mittel". Die Blauhelme in dem Staat seien in Alarmbereitschaft versetzt worden, erklärte UN-Sprecher Martin Nesirky am Montag. Bei den Gefechten waren seit Sonntag mindestens 130 Menschen getötet worden.

Nesirky sagte, die UN-Mission im Kongo stehe bereit, um "alle nötigen Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten zu ergreifen, auch tödliche Mittel". Falls die Rebellen der Organisation M23 versuchten, in Richtung der Stadt Goma vorzudringen, werde dies "als direkte Bedrohung von Zivilisten" aufgefasst, erläuterte der UN-Sprecher.

Blauhelmbrigade

In den vergangenen Wochen war eine Brigade von rund 3.000 schwer bewaffneten Blauhelmsoldaten aus Malawi, Südafrika und Tansania in die Region entsandt worden. Sie haben ein robustes Mandat, um Rebellen zu bekämpfen. In der Gegend sind bereits etwa 17.000 UN-Soldaten stationiert, die Zivilisten schützen sollen.

Bei den jüngsten schweren Kämpfen im Osten des Landes wurden seit Sonntag mindestens 120 Rebellen und zehn kongolesische Soldaten getötet, wie ein Regierungssprecher in Kinshasa am Montag sagte. Zwölf Rebellen seien gefangen genommen worden, zudem hätten die Truppen mehrere Stellungen der Aufständischen eingenommen. UN-Soldaten hätten nicht in die Kämpfe eingegriffen.

Die Gefechte hatten am Sonntag in Mutaho in der Provinz Nord-Kivu nahe der Stadt Goma begonnen. Dort waren am Montag Mörsergranaten zu hören, wie aus örtlichen Quellen verlautete.

Ein Sprecher des Militärs im benachbarten Ruanda erklärte, zwei grenznahe Dörfer im Nordwesten des Landes seien von Mörserbomben getroffen worden. Verletzte habe es nicht gegeben. Der Militärsprecher beschuldigte die Regierungsarmee des Kongo und die UN-Truppen, sie hätten "absichtlich" auf das Territorium seines Landes gefeuert. Dies sei eine Provokation.

Die Rebellenbewegung M23, die aus ehemaligen Soldaten besteht, hatte im vergangenen Jahr einen Aufstand gegen die Regierung der Demokratischen Republik Kongo begonnen. Kinshasa und die UNO werfen den Nachbarstaaten Uganda und Ruanda vor, die M23 zu unterstützen. Beide Staaten weisen diese Darstellung zurück. (APA, 15.7.2013)