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Ozon kann entzündliche Prozesse in den Atemwegen verursachen.

Foto: APA/Julia Schnizlein

Berlin - Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) warnt vor der Ozonbelastung in Flugzeugen. Große Teile der deutschen Kurz- und Mittelstreckenflotten nahezu aller großen Fluggesellschaften seien von dem Problem betroffen. Dies geht aus einer internen Mitteilung hervor, die der "Welt am Sonntag" und "NDR Info" vorliegt.

Die Airlines hätten zwar bereits vor fünf Jahren zugesichert, ihre Maschinen kurzfristig mit sogenannten Ozon-Konvertern nachzurüsten und neue Maschinen ab Werk damit ausstatten zu lassen. Dies sei aber nicht der Fall, heißt es in dem Schreiben. "Teilweise komplette Flotten" besäßen "keine Ozon-Konverter". Die Pilotenvereinigung Cockpit war für Nachfragen am Samstag zunächst nicht zu erreichen.

Keine gesetzliche Vorschrift

Probleme mit der Kabinenluft waren in der Vergangenheit immer wieder Thema, jedoch ging es dabei meist um in die Kabine gelangte Dämpfe von Öl oder Enteisungsmitteln. Bei der Vermeidung von Ozon an Bord handele es sich um "gesetzliche Anforderungen aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz", heißt es in dem Bericht. Die Konverter würden laut Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg offenbar nicht eingebaut, weil sie gesetzlich nicht vorgeschrieben seien. Er wirft den Fluggesellschaften vor, Geld sparen zu wollen.

Auf nahezu allen Langstreckenflügen besteht das Problem nicht, weil der Einflug in den Luftraum der USA ohne die Ozon-Umwandler nicht gestattet ist. Das Gas Ozon kann Kopfschmerzen bereiten, Lungen und Atemwege reizen oder entzündliche Prozesse verursachen. (APA/red, derStandard.at, 15.7.2013)