Fest steht generell: Die Engländer haben einen Lauf

Wann sind Sie zuletzt mit dem Auto durch die First Class eines Jumbojets gefahren? Nein, nicht als Kind mit dem Modellauto, sondern in echt. Noch nie? Wir bisher auch nicht. Dazu kam es erst dieser Tage, auf dem früheren Luftwaffenstützpunkt Kemble, heute Cotswold Airport.

Foto: der standard/stockinger

Etliche ausrangierte Maschinen stehen hier rum, unter anderem ein paar Boeing 747, eine davon haben die sympathischen, aber eindeutig durchgeknallten Jungs vom Land-Rover-Veranstaltungsteam kurzerhand in einen Geländeparcours der speziellen Art umgebaut.

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Hinten rein, ...

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... vorn raus, quer durch - vielleicht wollte man auch auf diese Weise signalisieren: Ja, wir haben einen Höhenflug, und wir freuen uns narrisch darüber.

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Das andere Extreme hinsichtlich Geländegängigkeit der mittleren Range-Rover-Baureihe betrifft Schlamm und Wasser, und hier wartet der "Sport" mit einer Weltneuheit namens Wattiefensensor auf.

Foto: land rover

Ehe man sich in trübe Wasser begibt, wählt man am Display die entsprechende Funktion an, und schon lässt sich realistisch einschätzen: Geht da noch was oder nicht? Bei den Testfahrten ging noch was, generell gehen bis zu 85 cm Wassertiefe, auch dies rekordverdächtig.

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Trotzdem frägt man sich bei allem beeindruckenden Geländekönnen, ob man so ein nobles, aristokratisch anmutendes Fahrzeug jemals tatsächlich solcher Unbill aussetzen würde.

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Als Charles Philip Arthur George Mountbatten-Windsor, Prince of Wales, Kurzform: Prince Charles, vor etlichen Jahren auf Besuch in Deutschland weilte, die britische Autoindustrie lag in den letzten Zügen, wurde er gefragt, warum um alles in der Welt man englische Autos kaufen sollte. "Because they are the best", lautete die Antwort - die ihm global schallendes Gelächter einbrachte.

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Wenn nun die internationale Fahrpräsentation des Range Rover Sport in der Grenzregion England/ Wales zelebriert wird, in jener einzigartigen Idylle, wohin sich Englands Hoch- und Finanzadel gern zurückzieht, dann vielleicht auch ein wenig, um zu demonstrieren, dass der Prince of Wales teilweise doch noch recht behält.

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ür Land Rover und Jaguar (JLR) läuft es jedenfalls blendend, allerdings unter indischer Ägide (Tata) und deutschem Management. Anders als bei Fords Groscherlzählern darf JLR bei den besten Zulieferern einkaufen, und siehe da, heraus kommen prachtvolle Gefährte wie Jaguar F-Type, Range Rover, Evoque oder eben Range Rover Sport, und man verdient sogar richtig Geld.

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Die Firma hat also einen Lauf, entsprechend selbstbewusst und tatendurstig geht die Mannschaft unter CEO Ralf Dieter Speth, einem altgedienten BMW- bzw. Reitzle-Mann, ans Werk.

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Der Sport-Rangie wäre ein hübsches Spielzeug für den Thronfolger und Pflanzenflüsterer, sogar dessen Ökosendungsbewusstsein käme ohne gröbere Kratzer weg: Der Wagen wurde zwar größer und bietet nun bis zu sieben Sitzplätze, ist dabei aber dank massivem Alu-Einsatz viel leichter und sparsamer.

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Genießer werden als Antrieb den 5,0-Liter-Supercharged (510 PS) wählen, Umweltbewusste einen der exzellent geräuschgedämmten Diesel (258 und 292 PS), und der Prince of Wales wartet vermutlich auf den Diesel-Hybrid - der in Österreich dann ab Frühjahr 2014 erhältlich sein wird.

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In einem haben die Markenbotschafter auch nicht gelogen: Der Range Rover Sport bietet mehr Range Rover (Luxus) und mehr Sport (Agilität). Mit Torque Vectoring für gesteigerte Kurvendynamik, zwei Allradsystemen zur Auswahl und jeder Menge Premium-Features. Feines Auto. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 12.7.2013)

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Land Rover

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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