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Unterstützerinnen Mursis reihen sich ein.

Foto: REUTERS/Asmaa Waguih

Kairo - Die Muslimbrüder des gestürzten Präsidenten Mohammed Morsi haben für Freitag einen "Millionen-Menschen-Marsch" in der ägyptischen Hauptstadt Kairo angekündigt, um gegen die neue Regierung und die Maßnahmen des Militärs zu protestieren.

Auch nach der Ankündigung des Übergangspremiers Hazem al-Beblawi, bis Ende kommender Woche eine Regierung bilden zu wollen, zeichnet sich keine Lösung der politischen Krise ab.

Koptischer Christ auf Sinai getötet

Weiter instabil war die Lage auch auf dem Sinai, wo Donnerstag die Leiche eines koptischen Christen gefunden wurde. "Extremistische Gruppen" hatten den Mann laut Regierung am Sonntag verschleppt. Seit dem Umsturz haben Angriffe auf Sicherheitskräfte auf dem Sinai zugenommen.

Die USA haben indes bestätigt, an der schon länger vereinbarten Lieferung von vier F-16-Kampfjets an das ägyptische Militär festhalten zu wollen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte, man wolle "hastige Änderungen der Hilfsprogramme" vermeiden.

Weizen wird knapp

Auch Ägyptens Wirtschaftskrise scheint sich trotz der jüngst zugesagten Finanzhilfen der Golfstaaten zu verschärfen. Laut Versorgungsminister Bassem Ouda aus der gestürzten Morsi-Regierung hat das Land noch Weizenreserven für weniger als zwei Monate.

Ägypten ist der weltweit größte Importeur von Weizen. Das Land baut das Getreide zwar auch selbst an, mischt aber die heimische, glutenarme Variante mit Importen, um daraus Brot erzeugen zu können, das dann zu subventionierten Preisen verteilt wird. Bei der Landwirtschaftsorganisation der UN (Fao) hieß es am Donnerstag, es drohe ein ernster Nahrungsmittelengpass. (Reuters/red, DER STANDARD, 12.7.2013)