Der Kleine nervt jetzt schon seit Tagen. Und zwar so was von gewaltig. Kaum sitzen sie im Auto, geht die Litanei schon wieder von vorne los.
"Papa, warum nicht?" - "Darum." - "Super Antwort ..." - "Ich hab's dir jetzt schon hunderttausendmal erklärt: Wir können nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Es geht nicht!" - "Aber der Pauli fahrt auch mit seinem Papa!" - "Die haben einen Radweg. Bei uns geht das nicht." - "Warum nicht?" - "Weil es zu gefährlich ist. Darum!" - "Was ist zu gefährlich?" - "Na die Autos. In der Früh sind ja lauter Verrückte unterwegs."
Könnten die da vorne endlich weitermachen? Das ist ja nicht auszuhalten mit dem quengelnden Balg im Auto.
"Du, Papa?" - "Jaaa?" - Kommst heut Abend nach Hause?" - "Nein. Bei mir wird's heute später." - "Warum?" - "Weil ich endlich wieder mal ins Fitnesscenter muss. Darum." Schmollen auf dem Rücksitz.
Hinten surrt's. "Mach sofort das Fenster zu!" - "Warum denn?" - "Weil's draußen stinkt!" Die Scheibe surrt wieder rauf.
Na super - wieder kein Parkplatz vor der Schule. Eh klar: Da kommt er schon wieder, der Schulweglotse. "Wie oft soll ich's Ihnen noch sagen: Sie können hier nicht stehenbleiben!" - "Und? Wo soll ich stehenbleiben?" - "Ist mir egal - aber sicher nicht mitten auf dem Schulweg!"
"Du, Papa?" - "Jaaa?" - "Fahr ma morgen mit dem Radl?" (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 11.7.2013)