Krems - Eine Wachebeamtin der Justizanstalt Stein in Niederösterreich soll Handys geschmuggelt haben und von einem Häftling schwanger sein, berichteten diverse Medien. "Die Kollegin ist seit 13. Mai suspendiert", bestätigte der zuständige Anstaltsleiter Bruno Sladek am Donnerstag. Derzeit ermittelt demnach das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung (BAK), einen Strafantrag habe es noch nicht gegeben.

"Wir haben den Hinweis bekommen, dass Handys in die Justizanstalt Stein geschmuggelt werden und eine Wachebeamtin daran beteiligt ist", sagte der stellvertretende Vollzugsdirektor Christian Timm. Der Verdacht habe sich vor ein paar Monaten erhärtet, ein Disziplinarverfahren sei im Laufen.

"Schwangerschaft ist nicht strafbar"

Dass die 30-jährige Beamtin schwanger ist, stimme, so Timm. Strittig sei jedoch, ob das Kind tatsächlich von einem Häftling sei. Eines war für den stellvertretenden Vollzugsdirektor jedenfalls klar: "Sollte sich herausstellen, dass das alles wahr ist, dann bin ich der Meinung: Solche Leute haben im Justizwachedienst nichts mehr verloren."

Rechtsanwältin Astrid Wagner, die die Wachebeamtin vertritt, bestätigte den Schmuggel von zwei Handys sowie, dass die Frau ein Kind von einem Freigänger erwartet: "Die Schwangerschaft ist aber nicht strafbar." Wegen der geschmuggelten Mobiltelefone sei allerdings mit einer bedingten Strafe zu rechnen. "Meine Mandantin ist dazu geständig", so Wagner. Einen Strafantrag habe es bisher aber noch nicht gegeben.

Anwältin: Echte Liebe, kein Ausrutscher

Die Liebe zwischen dem Häftling und der Beamtin bezeichnete die Anwältin als "echt". "Es war kein Ausrutscher, die beiden haben sich wirklich gern." Der 30-jährige Häftling sei aber nach Auffliegen des Falles vor rund drei Monaten in die oberösterreichische Justizanstalt Suben strafverlegt worden. (APA, 11.7.2013)