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Ein Felsbrocken ist in Salzburg 60 Meter tief abgestürzt und vor einem Sauna-Club aufgeschlagen.

Foto: APA/FRANZ NEUMAYR

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Der Besitzer des Lokals, Anton Santner, begutachtet den Schaden nach dem Felssturz.

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Salzburg - Zu einem Felssturz ist es am Donnerstag mitten in der Stadt Salzburg gekommen, bei dem niemand verletzt wurde. Eine fünf Tonnen schwere Felsplatte hat sich aus einer Wand des Kapuzinerbergs gelöst und ist 60 Meter tief auf den Parkplatz des "Sauna-Massage-Tempels" gestürzt. "Zwei Querschläger haben die Ziegelmauer des Erdgeschoßes und des ersten Stockes durchschlagen. Die Löcher sind einen halben Meter tief", sagte Landesgeologe Rainer Braunstingl.

Die Felsplatte zerteilte sich beim Aufprall am Boden in vier große, 500 bis 800 Kilogramm schwere Blöcke. Einige Felsstücke wurden über den zehn Meter breiten Parkplatz des Gebäudes bis zur Fürbergstraße hinausgeschleudert. Im "Sauna-Tempel" selbst habe sich zum Zeitpunkt des Felssturzes nur eine Person aufgehalten, schilderte der Landesgeologe. "Dem Mann ist nichts passiert. Er hat einen lauten Knall gehört." Das Haus war für den Betrieb noch nicht geöffnet, auf dem Parkplatz standen keine Fahrzeuge.

Verwitterung durch Regenfälle

Als Ursache des Felssturzes vermutete Braunstingl eine Verwitterung. Es habe sich zwischen der Wand und der Felsplatte eine Kluft gebildet, die sich mit Erde und Wurzeln gefüllt hatte. Vermutlich während der starken Regenfälle im Juni habe sich die Platte gelockert, erklärte der Landesgeologe. Eine Überprüfung mit bloßem Auge reiche aber nicht aus, um die Gefahr zu erkennen.

Der Sachschaden durch den Felssturz ist hoch, er konnte aber noch nicht beziffert werden. Benachbarte Häuser hätten schon vor zehn Jahren schwere Steinschlagnetze errichten müssen, sagte Braunstingl. Bei dem nun betroffenen Gebäude habe es noch keine baurechtliche Verpflichtung dafür gegeben. Jetzt werde aber ein Baubescheid für Schutzbauten vorgeschrieben.

Felswand in privatem Besitz

Die Wand, von der sich die Felsplatte gelöst habe, stehe im privaten Besitz. Die Bergputzer würden seit 15 Jahren gemeindeeigene Gründe überprüfen, erläuterte der Geologe.

Das Volumen des herabgefallenen Gesteins maß etwa zwei Kubikmeter. Mitglieder der Berufsfeuerwehr entfernen die Felsbrocken. Am Nachmittag werden Bergputzer die Wand des Stadtberges im Bereich der Unglücksstelle überprüfen und reinigen, sagte Braunstingl nach dem Lokalaugenschein. Das Haus werde nach dem Einsatz der Feuerwehr und der Bergputzer wieder freigegeben. (APA, 11.7.2013)