Bild nicht mehr verfügbar.

Laut Greenwald hat Snowden keine Todesangst.

Foto: Reuters

NSA-Whistleblower Edward Snowden freut sich nach Angaben des Journalisten Glenn Greenwald über die durch seine Enthüllungen ausgelöste weltweite Debatte über Spähprogramme. Snowden sei "sehr ruhig", habe "keinerlei Angst" und sei "absolut zufrieden mit der von ihm getroffenen Wahl", sagte der in Rio de Janeiro lebende Greenwald am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Er sprach demnach zuletzt am Dienstag mit Snowden.

Drei Asylangebote

Das Thema politisches Asyl habe er mit Snowden nicht erörtert, fügte Greenwald hinzu. Er wisse nicht, was der 30-jährige IT-Spezialist vorhabe. Der US-Journalist und -Blogger Greenwald, ein früherer Anwalt, hatte nach eigenen Angaben von Snowden "tausende" zum Teil brisante Dokumente erhalten. Er veröffentlichte in Snowdens Namen im britischen "Guardian" Informationen über Überwachungsprogramme der britischen und US-Geheimdienste.

Der von der US-Justiz gesuchte Snowden sitzt seit fast drei Wochen im Transitbereich eines Moskauer Flughafens fest, weil die Behörden seines Heimatlandes seine Papiere für ungültig erklärten. Venezuela, Nicaragua und Bolivien boten ihm Asyl an.

Gespräche über Überwachungsprogramme starten bald

Nach den Enthüllungen über das US-Ausspähprogramm "Prism" wollen die Europäische Union und die USA noch in diesem Monat Gespräche über Sicherheitsfragen führen. Die Verhandlungen sollten in Brüssel starten und dann in der litauischen Hauptstadt Vilnius fortgesetzt werden, teilte die amtierende litauische Ratspräsidentschaft am Mittwoch mit.

Die großflächige Ausspähung von Quellen in Europa durch den US-Geheimdienst NSA wurde durch den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden enthüllt und lastet auf dem Beginn der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU.

"Müssen das alles aufklären"

"Wir müssen das alles aufklären", sagte die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite. Persönliche Daten müssten geschützt werden, das gehöre zu den "europäischen Prinzipien". Sie kündigte an, die Verhandlungen darüber würden in Brüssel und "sehr bald in Litauen" geführt.

Von einem Vertreter des litauischen Justizministeriums hieß es, dass am 24. und 25. Juli in Vilnius Verhandlungen mit hochrangigen Vertretern aus den USA und der EU stattfinden sollten. Es sei aber noch nicht fest vereinbart, dass es dabei auch um das "Prism"-Spähprogramm gehen werde. Litauen übernahm am 1. Juli turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft für sechs Monate. (APA, 11.07.2013)