Mexiko-Stadt - Archäologen sind im Südosten Mexikos auf eine vorspanische Begräbnisstätte mit unerwartet abwechslungsreichem Inhalt gestoßen. Die Forscher legten bisher 30 Gräber mit einer Vielzahl von Grabbeigaben frei, darunter Jadeperlen, Spiegel, Pyritfiguren sowie zahlreiche Keramikfiguren oder Teile davon. Bemerkenswert an der Stätte ist, dass die Funde aus mehreren unterschiedlichen Kulturen Mittelamerikas stammen.

Foto: INAH

So bargen die Forscher vom Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) aus 80 Zentimeter Tiefe Keramiken, deren Ursprung in Teotihuacan, bei den Maya oder Nahua lag oder Kennzeichen der Popoluca- oder Remojadas-Kulturen trugen. Am Fundort im Süden des Teilstaates Veracruz am Golf von Mexiko entdeckten die Archäologen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gräbern außerdem eine mit Kalkstein beschichtete Pyramide. Die Wissenschafter schätzen, dass die Funde rund 2.000 Jahre alt sind.

Foto: INAH

Aus den bunt gemischten Grabbeigaben schließen die Forscher, dass sich an diesem Ort zwischen den Jahren 0 und 700 unserer Zeitrechnung Vertreter vieler unterschiedlicher Kulturen trafen. Möglich sei, so die Forscher, dass sich hier ein wichtiger Handelsplatz oder ein Heiligtum von überregionalem Rang befunden hat. Vielleicht war der Ort auch von politischer Bedeutung.

Foto: INAH

Auch viele Tierknochen von Hirschen, Hunden, Fischen und Vögeln wurden freigelegt. Die Tiere wurden den Toten beigegeben, um diese auf ihrem Weg ins Jenseits zu begleiten. Die Gräber waren bei den archäologischen Sicherungsarbeiten beim Bau von Kokereien in der Gemeinde Jáltipan, fast 600 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt, entdeckt worden. (APA/red, derStandard.at, 11.07.2013)


Link
INAH: Localizan 30 entierros prehispánicos y una pirámide en Veracruz

Foto: INAH