Bild nicht mehr verfügbar.

Guillermo Coria (links) und Nicolas Massu bei der Siegerehrung.

Foto: Reuters/Leckel
Kitzbühel - Guillermo Coria hat sich am Sonntag als dritter Argentinier nach Guillermo Vilas und Horacio de la Pena zum Kitzbühel-Sieger gekürt. Der als Nummer zwei gesetzte Rechtshänder besiegte im Endspiel der mit einer Million Dollar dotierten Generali open den ungesetzten Amersfoort-Sieger Nicolas Massu (CHI) nach 2:06 Stunden mit 6:1,6:4,6:2. Coria sicherte sich nach Hamburg und Stuttgart ohne Satzverlust seinen dritten Titel in diesem Jahr (den vierten insgesamt) und durfte einen Siegerscheck in Höhe von 160.000 Dollar einstreifen.

Auch konnte er 60 Punkte für das Champions Race einstreifen, womit er in dieser Wertung hinter Roger Federer und Juan Carlos Ferrero auf Rang drei vorrückte und Andre Agassi an die vierte Stelle verdrängte. Massu, der in der Vorwoche in Amersfoort sein zweites ATP-Turnier gewonnen und in Tirol Stefan Koubek sowie die zwei früheren Sieger Albert Costa und Nicolas Lapentti eliminiert hatte, durfte immerhin noch einen Scheck über 84.000 Dollar in Empfang nehmen.

Auf dem Weg zum Masters

"Ich bin glücklich, dass ich so ein großes Traditionsturnier gewonnen habe", freute sich Coria, der mit seinem aggressiven und total sicheren Spiel den zwei Jahre älteren Chilenen von Beginn an total beherrscht hatte. Seinem Traum, heuer zum Saisonausklang beim Masters mit dabei zu sein, kam die aktuelle Nummer sieben im Entry Ranking mit diesem Erfolg einen weiteren Schritt näher.

Ein weiteres großes Ziel Corias ("Schon als kleiner Bub habe ich davon geträumt") ist es, auch einmal die Nummer eins der Welt zu werden. Angesichts seiner jüngsten Leistungen ist die Realisierung dieses Ziels wohl keine Utopie. Er hat bereits mit dem Einzug ins Halbfinale der French Open seine Klasse bewiesen, 21 Erfolge in seinen jüngsten 23 Matches auf Sand und eine Saisonbilanz von 33:5 Siegen auf diesem Belag sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.

Eine Woche Hochform

Wie vor einer Woche in Stuttgart gab der nur 1,75 m große Südamerikaner auch in Tirol keinen einzigen Satz ab. Hatte er seinen Gegnern in der Vorwoche nur 20 Games zugestanden, so waren es nun 22. "Ich versuche jedes Match so zu spielen als wäre es ein Finale, außerdem darf man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen und muss immer voll konzentriert sein", begründete er seinen aktuellen Höhenflug. Ein weiterer Grund ist ein Trainerwechsel zu Jahresbeginn. Für Franco Davin kam Alberto Mancini und seit der Zusammenarbeit mit dem Kitzbühel-Finalisten von 1982 geht es mit Coria steil bergauf. "Ich wollte mein Spiel verbessern und es hat offenbar gewirkt", so der Argentinier.

Zuschauerminus

Die Veranstalter in Kitzbühel hoffen für 2004 auf eine noch bessere Besetzung als heuer, da das Turnier (17.-25.7.) zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Athen ausgetragen wird. Da könnte es durchaus sein, dass sich auch die Top-Leute aus den USA und Australien in Tirol für Griechenland einschlagen. Heuer gab es in Kitzbühel rund 70.000 Besucher und damit rund 3.000 weniger als im Vorjahr. (APA)