Die Beteiligungsgesellschaft Permira kann sich eine Übernahme des TV-Konzerns ProSiebenSat.1 grundsätzlich vorstellen. "Wenn etwas kommt, werden wir hingucken", sagte Permira-Geschäftsführer Thomas Krenz am Freitag. Zunächst müssten die Gläubigerbanken jedoch erneut konkrete Verkaufsabsichten bekunden. Derzeit gebe es keine Gespräche mit dem Unternehmen oder mit KirchMedia-Insolvenzverwalter Michael Jaffe.

Das "Handelsblatt" hatte am gleichen Tag berichtet, dass Permira ein Angebot prüfe. Die Beteiligungsgesellschaft übernahm bereits den Abo-Sender Premiere. Über dieses Geschäft habe sein Unternehmen einiges Know-How über den Fernsehmarkt angesammelt, sagte Krenz.

Sabans Chancen gering

Die Übernahme der KirchMedia durch den US-Milliardär Haim Saban war vor sechs Wochen gescheitert (etat.at berichtete). Saban will nun einen neuen Anlauf zum Kauf von ProSiebenSat.1 unternehmen. Neben Saban sei auch noch eine Reihe von Finanzinvestoren interessiert, hatte es Anfang der Woche bei einer Gläubigerbank geheißen. Die Chancen des US- Milliardärs wurden als derzeit gering eingeschätzt.

Krenz hält den Einstieg in Verhandlungen für denkbar, wenn ProSiebenSat.1 nochmals einen breiten Verkaufsprozess starten würde. Eine Übernahme sei aber in jedem Fall nur in Form einer eigenständigen Transaktion denkbar. Damit wies der Permira-Geschäftsführer Spekulationen über eine mögliche Beteiligung von Premiere-Chef Georg Kofler an dem Geschäft zurück. "Wir würden nur unter der Maßgabe in die Verhandlungen eintreten, dass es sich um ein eigenständiges Investment handelt", sagte Krenz.

KirchMedia-Insolvenzverwalter Jaffe und ProSiebenSat.1-Chef Rohner hatten sich in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" zurückhaltend zu potenziellen Investoren für die Sendergruppe geäußert. Auch Jaffe hatte dabei erklärt, dass es derzeit keine Gespräche mit Permira gebe. Bei Eingang eines attraktiven Angebotes sei eine schnelle Entscheidung des Gläubigerausschusses über den Verkauf möglich, sagte Jaffe in dem Interview. (APA/dpa)