Nördlich des Sees in der Seestadt Aspern sollte eine Kirche errichtet werden, die Umsetzung ist allerdings alles andere als fix.

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Wien - Schon vor einigen Wochen gab es die ersten Vorwürfe gegen den Wiener Stadterweiterungsfonds des Innenministeriums, der noch aus Zeiten Kaisers Franz Josephs I. stammt. Der Rechnungshof hatte kritisiert, der Fonds habe "satzungswidrig" 916.000 Euro für karitative, wissenschaftliche und religiöse Zwecke gespendet. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue.

Umstrittene Spenden

Der ORF-Report berichtete nun, für welche Projekte der Fonds nach den umstrittenen Grundstücksverkäufen - etwa der Mölker-Bastei oder einer Liegenschaft am Heumarkt - Geld spendete. So sollen 350.000 Euro ins Ausland geflossen sein, unter anderem an eine katholische Universität in Rom; 50.000 Euro gingen an die Peterskirche in Wien; 250.000 Euro spendete der Fonds, der urspünglich für die Finanzierung von Monumentalbauten auf der Ringstraße errichtet worden war, an eine Kirche in der Seestadt Aspern.

Bloß: es gibt weder Pläne noch eine Flächenwidmung für die Errichtung. Einzig im "Masterplan" für den nördlichen Teil sei festgehalten worden, ein "interkonfessionelles Gebäude" zu errichten, heißt es von der Wien 3420 AG, die für die Entwicklung der Seestadt verantwortlich ist.

Diözese ist sich keiner Schuld bewusst

Das Geld habe die Erzdiözese Wien zweckgewidmet, wie Sprecher Michael Prüller sagt. "Wir können es nicht für ein neues Auto für den Kardinal verwenden", versichert er. Er will das Projekt realisieren. Offen ist, wann. (rwh, DER STANDARD, 11.7.2013)