Mit einer Distanz von rund 1000 Kilometer, die die schnellsten Teilnehmer in ungefähr 10 Tagen zurücklegen, ist "Red Bull X-Alps" kein Event für Lauffaule mit Höhenangst.

31 hartgesottene Athleten starteten am vergangenen Sonntag in Salzburg in die sechste Auflage der Red Bull X-Alps. Das alle zwei Jahre ausgetragene Abenteuer-Rennen führt diesmal von Salzburgs Mozartsplatz bis an die Cote d'Azur in Monaco.

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Zehn Markierungen etwa am Dachstein, Matterhorn, auf der Zugspitze oder am Mont Blanc, müssen zwischen Start- und Zielpunkt umrundet werden. Neben den Füßen tragen auch Gleitschirme die Extremsportler über die im Optimalfall rund 1000 Kilometer lange Strecke.

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Zwischen 5:30 und 22:00 dürfen die Athleten sich jeden Tag fortbewegen (Paragliden: 6:00 - 21:00). Einmal können sie auf Wunsch einen "Joker" nutzen und per pedes in der Nacht weitermachen. Wer darüber hinaus die offiziellen Rastphasen ignoriert, muss 24 Stunden stehen. Der Schweizer Christian Maurer gewann 2011 die bisher letzte Ausgabe des Rennens trotz einer solchen Strafe.

Auch 2009 war "Chrigel" Maurer bereits Sieger und am vierten von normalerweise zehn bis zwölf Wettkampftagen liegt er nun schon wieder deutlich in Führung. Er schwebt bereits im Luftraum über Davos (Stand: Mittwoch Mittagszeit).

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Dem Schweizer und dem etwa 80 Kilometer zurückliegenden Franzose Antoine Girard gereichte etwas Glück zum Vorteil. Sie entkamen an der Zugspitze einem Unwetter, das alle anderen Athleten ausbremste. Sollte Maurer gewinnen, würde er nicht nur zum Rekordsieger avancieren, das Rennen bliebe auch in Schweizer Hand: Alle bisherigen Ausgaben wurden von einem Eidgenossen gewonnen.

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Für die drei österreichischen Starter läuft es derzeit mitunter durchwachsen. Paul Guschlbauer, als Vorjahresdritter bei Deadline nur 9 Kilometer vom Ziel entfernt, liegt auf Rang 11 schon 150 Kilometer hinter der Spitze. Noch 40 Kilometer weiter hinten tummelt sich Mike Küng im dicht gedrängten Mittelfeld (16.).

Mit einer eher eigenwilligen Route noch in der Nähe von Kufstein unterwegs kämpfte Thomas Hofbauer als 27. erfolgreich gegen das Ausscheiden. Am Mittwochmorgen wurd zum ersten Mal der Letztplatzierte aus dem Rennen genommen. Dem Argentinier folgen nun alle 48 Stunden weitere Sportler, die die Siegerehrung in Monaco nur mit dem Zug erreichen.

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Nur wer es innerhalb von 48 Stunden nach dem Ersten ins Ziel schafft, erreicht dieses auch offiziell. Traditionell ist das nur ein kleiner Teil der Starter. Interessierte können alle Teilnehmer live auf einer Karte verfolgen. Auch Servus TV bringt allabendlich eine Zusammenfassung.

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Der Anteil zwischen Lauf- und Flugzeit variiert dabei von Sportler zu Sportler je nach Routenwahl mitunter doch deutlich. 2011 flog Maurer fast 500 Kilometer mehr als der Rumäne Toma Coconea, der es als Zweiter ins Ziel schaffte. Viel Distanz per Gleitschirm zurückzulegen ist aber nicht zwangsläufig das Erfolgsrezept. Guschlbauer (3.) flog beim selben Rennen etwa 300 Kilometer mehr als Coconea.

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An der Inszenierung des Spektakels darf es nicht mangeln. Alle Mannschaften (zu jedem Starter gehört ein Team) müssen regelmäßig Videos und Updates auf der offiziellen Webseite veröffentlichen und permanent für Interviews verfügbar sein. Ansonsten drohen Zeitstrafen. (Tom Schaffer, derStandard.at, 10.7.2013)

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