Moskau/Washington - Mit einem Außeneinsatz haben zwei Astronauten die Internationale Raumstation ISS auf das Andocken des russischen Raummoduls "Nauka" (Wissenschaft) im Spätherbst vorbereitet. Dabei verlegten der US-Amerikaner Chris Cassidy und der Italiener Luca Parmitano Kabel und bauten mehrere Experimente sowie eine Kamera ab. Die Europäische Weltraumbehörde ESA und ihr US-Partner NASA übertrugen das Ereignis am Dienstag live im Internet.

Nach sechs Stunden und sieben Minuten stiegen die Männer wieder an Bord. "Was für eine fantastische, unglaubliche Erfahrung", schrieb der 36-jährige Parmitano von der Europäischen Weltraumbehörde ESA nach der geglückten Mission bei Twitter. Es war der erste sogenannte Weltraumspaziergang eines Italieners. Insgesamt sind nun Raumfahrer aus neun Staaten aus der ISS ins All ausgestiegen. Für Parmitanos Kollegen Cassidy war es bereits der fünfte Außeneinsatz.

Die Arbeiten in rund 415 Kilometern Höhe hätten gut geklappt, und die beiden Astronauten seien teils sogar schneller vorangekommen als gedacht, berichtete die NASA. US-Astronautin Karen Nyberg sicherte ihre Kollegen aus der Station heraus ab. "Großartiger Tag!! Glückwunsch an das gesamte Team für Vorbereitung und Ausführung eines großartigen Außeneinsatzes! So glücklich, ein Teil davon zu sein", twitterte Nyberg. Bereits am 16. Juli ist ein weiterer Ausstieg geplant.

Bahnhöhe angehoben

Nach dem Außeneinsatz wurde mit Hilfe des europäischen Raumtransporters ATV-4 "Albert Einstein" die Flughöhe der ISS um rund 2,5 Kilometer angehoben. Dafür wurden die Triebwerke des Frachters für etwa zehn Minuten gezündet. Dieses Manöver soll es einem russischen Transporter erleichtern, Ende Juli an der Station anzukoppeln. Er soll Nachschub zur ISS bringen. (APA/red, derStandard.at, 10.07.2013)