Frank Stronach könnte auch "am Strand liegen und sich von vier Frauen massieren lassen", statt in der Politik zu sein. Hat er gesagt. Das ist zweifellos wahr, und die Zahl der Masseurinnen ist ja theoretisch auch nach oben offen.

Warum verzichtet also Frank auf den Strand und setzt sich Erlebnissen mit geringem Fun-Faktor aus wie Anstellungsgespräche mit künftigen Abgeordneten, Interviews mit verstockten Journalisten etc.?

Stronach ist eine missionarische Persönlichkeit, er möchte seine einfach gestrickte Heilslehre dem Volk vermitteln. Ein nicht unbeachtlicher Teil der Wähler scheint darauf positiv zu reagieren. Die anderen Kleinparteien, die sich jetzt Hoffnungen machen, ins Parlament zu kommen, versuchen auch, den altbekannten Stillstand aufzubrechen. Die "Piraten" wollen dabei anscheinend beweisen, dass Politik auch ohne Programm, Spitzenkandidaten und Kohärenz geht. Die Monarchisten, die sich wieder gemeldet haben, wollen den guten alten Kaiser wiederhaben, was eher nur lieb ist.

Die Neos scheinen modernere, liberalere und leistungsbewusstere Bürger mobilisieren zu wollen, die von allen anderen vernachlässigt werden. Allerdings ist es den Neos bisher nicht gelungen, ihre Agenda ausreichend fokussiert zu vermitteln.

Mit einiger Sicherheit ins Parlament schaffen wird es wohl nur Stronach. Ob ihm das den Verzicht auf die quadro-taktile Wellness wert sein wird? (rau, DER STANDARD, 9.7.2013)