Maiduguri - Bei einem Brandanschlag auf ein Internat in der nigerianischen Stadt Potiskum sind nach Polizeiangaben mindestens 27 Schüler und ein Lehrer getötet worden. Die Angreifer hätten mehrere Gebäude des Internats in Brand gesetzt und dann auf die vor dem Feuer flüchtenden Schüler geschossen, berichtete ein Polizei-Informant am Samstag. Mehrere Schüler hätten Brandverletzungen erlitten. Hinter dem Anschlag werden islamistische Aufständische der Gruppe Boko Haram vermutet.

Im Mai hatte das Militär eine Offensive gegen die Aufständischen gestartet, deren Name "Westliche Bildung ist Sünde" bedeutet. Seither gab es schon zwei Überfälle auf Schulen mit insgesamt 16 Toten. Der Anschlag gegen das Internat war der schwerste seit Mai. Potiskum liegt im Bundesstaat Yobe im Nordosten des ölreichen afrikanischen Landes. Über Yobe und zwei weitere Bundesstaaten hatte Präsident Goodluck Jonathan zu Beginn der Offensive den Ausnahmezustand verhängt.

Die Boko Harum lehnt jeglichen westlichen Einfluss wie ein modernes Schulsystem ab. Die Anhänger der von Abubakar Shekau geführten Gruppe streben die Wiederherstellung islamischer Großreiche an, die vor Jahrhunderten die Region beherrschten.  (Reuters, 6.7.2013)